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Kritik an den USA

■ Kämpfe bei Bihać werden heftiger / Verhandlungen in Sarajevo

Sarajevo (dpa/AFP) – Über drei Wochen nach Inkrafttreten des allgemeinen Waffenstillstands für Bosnien haben sich die Kämpfe um die Enklave Bihać im Westen des Landes wieder verschärft. „Es ist eine durchaus besorgniserregende Entwicklung“, sagte UN- Chefsprecher Michael Williams in Zagreb. Entgegen ihrer bisherigen Praxis wies die UN-Führung die Schuld an der Eskalation den Truppen der kroatischen Serben und der Privatarmee des muslimischen Rebellen Fikret Abdić zu. Innerhalb weniger Stunden seien allein gestern knapp 500 Granateinschläge in dem Kampfgebiet registriert worden.

In Sarajevo haben unterdessen Vertreter der Bosnien-Kontaktgruppe einen neuen Anlauf zur Friedensvermittlung unternommen. Bei einem Treffen mit Vertretern der bosnischen Präsidentschaft unterstrichen die fünf Delegierten ihr Festhalten an dem Teilungsplan, den die Kontaktgruppe im Juli 1994 vorgelegt hatte. Am Nachmittag reisten sie zu Gesprächen in die Serbenhochburg Pale weiter. Der Vizepräsident der muslimisch-kroatischen Föderation, Ejup Ganić, kritisierte indirekt die Entscheidung der USA, mit der serbischen Führung in Pale zu verhandeln: „Wenn uns jemand gefragt hätte, hätten wir gesagt, daß dies keine gute Idee sei.“ Wenn die USA dächten, daß dies helfen könne, sei dies ihre Entscheidung. Die bosnische Regierung sei bereit zu verhandeln, sobald die Serben um Karadžić den Friedensplan der Kontaktgruppe akzeptiert hätten, unterstrich Ganić. Die USA verteidigten die Direktverhandlungen mit dem Serbenchef. Dies würde den UN-Resolutionen nicht widersprechen.

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