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Regelmäßige Messungen

■ betr.: „2,5 Kilo bombenfähiges Uran verschwunden“, taz vom 16.1.1995

Schon in der Überschrift und dem Text wird dem Leser vermittelt, daß das ehemalige Institut für Kernforschung in Rossendorf aus der Sowjetunion „bombenfähiges Uran“ erhalten habe. Richtig ist, daß es sich um Brennstoffelemente für den Forschungsreaktor handelte, aus denen im Verfahren bei der Herstellung von Radiopharmaka eine Uranylnitratlösung mit 36 Prozent angereichertem Uran wurde. Aus diesem Material Bomben herzustellen, ist – auch bei einer höchstmöglichen Ausstattung mit High-Tech – niemand in der Lage.

Auch die Differenz zwischen dem gelieferten und dem tatsächlich vorhandenem Uran ist längst bekannt und mit den Kontrolleuren der IAEA und der Euratom einvernehmlich geklärt worden. Die „umfangreichen Untersuchungen“, die in dem vertraulichen Bericht angesprochen werden, betrafen Messungen an drei Lieferchargen von Brennelementen aus der UdSSR. Sie ergaben ein sechsprozentiges Defizit an Uran. Dies erklärt die Differenz zwischen den Angaben auf den Lieferscheinen und dem in der Lösung tatsächlich vorhandenen Uran. Insgesamt erhielt das Institut zehn Lieferungen aus der Sowjetunion. Die Restdifferenz ist dadurch bedingt, daß die Anlage noch Prozeßlösung enthält. Die genaue Menge ist erst bei Stillegung und Demontage festzustellen. Daß das Institut seit 1972 unter der Kontrolle der IAEA steht, ist bekannt. Seit 1990 hat auch die Euratom Überprüfungen zusätzlich übernommen. Beide Kontrollorgane führen regelmäßige Messungen durch, insofern ist es also unsinnig zu schreiben: „Das Chaos der Wende verhinderte jede weitere Kontrolle.“ [...] Hartmut Häckel,

Sächsisches Staatsministerium

für Wissenschaft und Kunst,

Dresden

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