piwik no script img

■ MediaBazaarLiebe(r) später

Hannover (epd) – Das Pro7- Magazin „Liebe Sünde“ soll nach dem Willen der Landesmedienanstalten künftig eine Stunde später als bisher ausgestrahlt werden. Die Sendung würde dann nach 23 Uhr statt jetzt gegen 22 Uhr beginnen, beschloß die „Gemeinsame Stelle Jugendschutz und Programm“ der Landesmedienanstalten einstimmig. Der Charakter der Sendung, in der beispielsweise eine „Verharmlosung der Prostitution“ zu beobachten sei, spreche für den späteren Sendetermin, erklärte Dietmar Füger von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk (NLM) in Hannover. Nach einer weiteren Empfehlung der Gemeinsamen Stelle, in der die NLM den Vorsitz führt, soll die für Pro7 zuständige Kieler Medienanstalt gegen einen am 16. 11. ausgestrahlten „Liebe Sünde“-Beitrag über Aids-Gefahr bei Pornodarstellern medienrechtlich vorgehen. Der Beitrag habe „pornographische Szenen im Sinne des Rundfunkstaatsvertrags“ enthalten, obwohl es um die „an sich seriöse Frage“ des Schutzes dieser Schauspieler vor Aids gegangen sei, so Füger. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte kürzlich 26 Sendebänder von „Liebe Sünde“ beschlagnahmt und in etwa zwei Dritteln pornographische Sequenzen entdeckt.

Recht spät empfahl die Gemeinsame Stelle Jugendschutz zudem, die „Power Rangers“ nur noch einmal pro Woche und dann nach 9 Uhr auszustrahlen. Man erwarte von diesem Sendetermin, den RTL bereits seit dem 9.1. einhält, daß die Identifikation der Kinder mit den „Power Rangers“ so schwächer ausfalle, sagte NLM- Referent Füger. Für ein totales Verbot sei die Kindersendung allerdings „nicht drastisch genug“.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen