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Eine Friedensmission für zwei Ex-Präsidenten

■ Carter, Arias und der Andenkonflikt

Quito (AP/AFP) – Der frühere US-Präsident Jimmy Carter und der Ex-Präsident von Costa Rica, Friedensnobelpreisträger Oscar Arias, sind zur Vermittlung im Grenzkonflikt zwischen Ecuador und Peru bereit. Die Bitte um Vermittlung war von der ecuadorianischen Führung ausgegangen, nachdem sich bei den Friedensgesprächen in Brasilia keine Lösung abgezeichnet hatte. Dort bemühen sich die Garantiemächte des „Protokolls von Rio“ – Brasilien, Argentinien, Chile und die USA – um eine Beilegung des Konflikts. In dem Protokoll wurde 1942 der Grenzverlauf zwischen Peru und Ecuador festgelegt. Ecuador hatte es 1960 jedoch gekündigt.

Eine Reaktion Perus auf den Vermittlungsvorschlag Ecuadors gab es zunächst nicht. Statt dessen dehnte nach Angaben Ecuadors die peruanische Armee am Wochenende ihre Angriffe auf Wohngebiete der Shuara-Indianer aus und verlegte 3.500 Soldaten der im Kampf gegen die Untergrundorganisation „Leuchtender Pfad“ erprobten Einheit ins Grenzgebiet. Nach schweren Verlusten der eigenen Streitkräfte warnte Perus Präsident Alberto Fujimori in Lima zugleich vor einer „gefährlichen militärischen Eskalation“. Er bestätigte den Abschuß von zwei peruanischen Jagdbombern sowie eines Transportflugzeuges durch ecuadorianische Einheiten. Fujimori warf Ecuador vor, die ersten ecuadorianischen Verbände seien bereits im vergangenen Oktober in das umstrittene Gebiet eingesickert. Nach Angaben der peruanischen Armee gehe es nun um den „letzten Schlag“ gegen die ecuadorianischen Stellungen in der Region Tihuinza. Um den eigenen Vormarsch nicht weiter zu behindern, seien Spezialisten in die Region geschickt worden, die dort gelegte Minen entschärfen sollen.

Nach Angaben des US-Außenministeriums sind die Waffenlieferungen der USA an Peru und Ecuador gestoppt worden. Auch die übrigen Garantiemächte des Protokolls von Rio hätten „ähnliche Maßnahmen“ ergriffen.

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