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■ ChronikDie UNO und Somalia

26. Januar 1991: Militärdiktator Siad Barre flieht aus Somalias Hauptstadt Mogadischu, die von der Guerillabewegung United Somali Congress (USC) erobert worden war. Eine USC-Fraktion ruft ihren Führer Ali Mahdi zum neuen Präsidenten aus. Dies wird weder vom Militärführer des USC, General Farah Aidid, noch von der nordsomalischen Somalischen Nationalbewegung (SNM) anerkannt.

Juni 1991: Nach mehreren gescheiterten Versöhnungstreffen ruft die SNM im von ihr kontrollierten Norden Somalias eine eigene „Republik Somaliland“ aus.

Herbst/Winter 1991: Aidid unternimmt einen Feldzug gegen seine Gegner in Südsomalia und Mogadischu. Hunderttausende flüchten. In den monatelangen Kämpfen wird das Zentrum Mogadischus zerstört.

24. April 1992: Der UN-Sicherheitsrat entsendet 50 Beobachter nach Mogadischu.

August 1992: Der UN-Sicherheitsrat entsendet 500 UNO-Soldaten nach Mogadischu, um Hilfsgüter zu liefern. In den Folgemonaten wird angesichts weitverbreiteten Hungers über eine großangelegte UNO-Mission für Somalia nachgedacht. Wegen des international vorherrschenden Bildes von Somalia als Land im Chaos finden darüber keine regulären Konsultationen mit somalischen Führern statt.

9. Dezember 1992: Die ersten von insgesamt 30.000 US-Soldaten landen in Mogadischu.

Mai 1993: Die UNO übernimmt das Kommando über die Intervention. Zunehmende Spannungen zwischen UNO und Aidid.

5. Juni 1993: Ein UNO- Angriff auf Aidids Rundfunksender in Mogadischu, bei dem 50 Somalis und 23 pakistanische Blauhelme sterben, leitet eine viermonatige militärische Konfrontation ein. Dabei zerstören UNO-Truppen und US-Luftwaffe die beiden Krankenhäuser von Mogadischu sowie das Aidid-Hauptquartier, wobei viele Politiker ums Leben kommen. Protestierende Zivilisten werden regelmäßig angegriffen. Nach Angaben des US-Gesandten Robert Oakley fordert die UNO-Intervention 10.000 somalische Opfer.

September/Oktober 1993: Der UNO-Sicherheitsrat beschließt das Ende der UNO- Mission für Ende März 1994. US-Präsident Clinton verkündet den US-Abzug.

Februar 1994: Der UN-Sicherheitsrat beschließt eine deutlich reduzierte UNO- Mission ab Ende März.

Mai 1994: Aidid kehrt nach sechsmonatiger Abwesenheit triumphal nach Mogadischu zurück.

September/Oktober 1994: Die UNO beschließt den vollständigen Abzug aus Somalia mit US-Unterstützung bis Ende März 1995. In allen Teilen Somalias häufen sich daraufhin wieder militärische Auseinandersetzungen.

Januar 1995: Die UNO gibt ihr Hauptquartier in Mogadischu auf und igelt sich auf dem Hafen und Flughafen von Mogadischu ein.

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