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107 Atomtransporte

■ Greenpeace legt Bilanz für 1994 vor

Bremerhaven mausert sich zum Schlupfloch für deutschen Atommüll. Das ist die Bilanz von Greenpeace zur Jahresübersicht der Atommülltransporte über die Bremischen Häfen. Insgesamt 107 Transporte mit radioaktivem Material sind demnach über Bremerhaven verschifft worden, davon vier mit hochradioaktivem Material und die erste Lieferung in die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield.

Neben vier Transporten mit bestrahlten Brennelementen sind laut Behörden-Informationen, die Greenpeace vorliegen, insgesamt 25 „ebenso gefährliche Uranhexafluorid-Transporte“ umgeschlagen worden. „Wir sehen eine Tendenz: Im letzten Jahr war es der erste Transport aus einem kommerziellen Atomkraftwerk, in diesem Jahr schon drei davon. Und in diesem Jahr ging der erste Transport nach Sellafield.“ Nachdem die Häfen Rotterdam und Emden für Atomtransporte dicht seien und über Hamburg noch kein hochradioaktiver Müll umgeschlagen wurde, laufe alles auf Bremerhaven zu.

Dieser Umschlag soll nach den Forderungen von Greenpeace endlich verboten werden. Die Angst der Häfenverwaltung, bei einem solchen Verbot würden auch andere Schiffe die Bremischen Häfen meiden, sei unbegründet, wenn man einen Transit mit radioaktivem Material zulasse, den Hafen aber dennoch für die strahlende Fracht entwidme, erklärte Jörn Behrens von Greenpeace. Im anstehenden Wahlkampf würden sich „die Parteien an ihrer Haltung zum Ausstieg messen lassen müssen“, meinte Behrens. Schließlich hätten Grüne und SPD jeweils in Parteibeschlüssen einem solchen Ausstieg zugestimmt. bpo

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