„Mädels mit auffallendem Chromschmuck“

Ecstasy-User verfügen über „nahezu kein Problembewußtsein“ und nehmen „aufgrund ihrer Altersstruktur (Postpubertät) ohnehin eine sehr distanzierte Position gegenüber Obrigkeit in Form von Behörden und staatlichen Organen ein“. Zu dieser Erkenntnis ist das bayrische Landeskriminalamt in einer internen Studie gekommen. Weil dem so ist, gestalten sich „polizeiliche Ermittlungsansätze schwierig“. Verdeckte Aufklärungsmaßnahmen seien wegen der „starken Innendynamik“ der Szene nur schwer durchzuführen. Originalton LKA: „Die Gewinnung von V-Personen oder Informanten ist problematisch. Folglich werden die bayrischen Beamten mit einem sogenannten situationsorientierten Ermittlungsansatz versuchen, die Szene allenfalls aufzuschrecken. Erklärtes Ziel ist es, mit ,Personenkontrollen‘ den Eindruck der ständigen Beobachtung zu vermitteln.“ Als Hintergrund für die Ecstasy- Welle sieht das LKA Bayern die Etablierung „einer neuen Jugendszene rund um die sogenannte Techno-Musik“. Bei der Musik handele es sich „um ein von monotonen Computer-Beats bestimmtes Sound-Gewitter“, eine „Symbiose von sogenannter House- und Acid-Musik“. Dabei trage der „jugendliche Techno- Freak“ Base-Caps oder Wollmützen mit Label und alte Trainingshosen mit Rollkragenpullover. „In der Regel ist Kurzhaarschnitt mit spitz ins Gesicht verlaufenden Koteletten angesagt.“ Beschreibung der „Mädels“: Sie kleiden sich „meist burschikos, oftmals mit gefärbtem, kurzem Haar und auffallendem Chromschmuck“.S. Rückert

Foto: M. Rutkiewicz/Transparent