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Okupation durch die Kulturbehörde -betr.: "Der Zipfel der Salami", taz vom 18./19.2.95

Betr.: „Der Zipfel der Salami“, taz vom 18/19.2.1995

Der Artikel zeigt ganz gut auf, wie die Kulturbehörde es mit Lügen und Falschversprechungen geschafft hat, fast alle Initiativen aus dem Fuhrparkgebäude zu vertreiben, obwohl diese einzig zur Rettung als Kulturzentrum beigetragen haben. Die im Artikel genannten Gruppen haben fünf Jahre um geeignete Räume gekämpft. Bis auf den Dachboden ist alles von der „Städtischen Galerie“ okupiert worden. Herr Manske, als Abteilungsleiter der Kulturbehörde, ist selbstverständlich Leiter der Galerie geworden. Wo Gruppenräume für Initiativen versprochen waren, entstand ein Büro (welch ungeheure Platzverschwendung für diese einmaligen Räume). War es Zufall, daß Frau Manske dieses Büro nutzen durfte?? Krach jeglicher Art ist selbstverständlich erst nach Büroschluß erwünscht.

Die nun in der zweiten Baustufe erneut eingeweihten Räume der Städtischen Galerie waren jahrelang dem „Schnürschuh Theater“ schriftlich versprochen worden. Es fehlte angeblich nur das Geld zum Ausbau. Kaum haben wir uns neue Räume gesucht, ist das Geld da. Die „Stiftung Wohnliche Stadt“ bezahlt „freiwillig“ eine Million für den Ausbau. Gleichzeitig haben wir völlig in Eigenleistung einen wunderschönen Theatersaal im Buntentor geschaffen. Der Antrag auf Förderung von 70.000 DM wurde bei uns von der „Wohnlichen Stadt“ in letzter Minute „freiwillig“ gekippt. Man sieht, wie in dieser Stadt Gelder verteilt, Steuern rigoros verschwendet werden.

Ein kleiner Tip: Noch steht die Schwankhalle als große Ruine vor diesem Komplex. Dem „Schnürschuh Theater“ und den anderen Gruppen war sie mal als mögliche Aufführungsstätte versprochen. Nachdem wir unsere Raumprobleme selbst gelöst haben, wette ich, obwohl offiziell dementiert, daß die „Städtische Galerie“ sich auch noch diese Räume unter den Nagel reißt. Ich wette einen ziemlich hohen Betrag. Kurt Wobbe

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