: Traum vom Großflughafen geplatzt
■ Bund und Berlin wollen Schönefeld-Nord ausbauen
Berlin und die Bundesregierung verzichten auf den Bau eines neuen Großflughafens. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (beide CDU) sollen Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) aufgefordert haben, mit rund fünf Milliarden Mark Teile eines Großflughafens bei Sperenberg zu finanzieren, andernfalls einem schrittweisen Ausbau des vorhandenen Flughafens Schönefeld- Nord zuzustimmen, berichtet Die Zeit in ihrer heutigen Ausgabe. Offiziell wird in Bonn, Berlin und Brandenburg noch dementiert, daß für Wissmann, Diepgen und Stolpe damit bereits seit einem Gespräch am 10. Februar das Aus für den Großflughafen beschlossene Sache ist. Wie Die Zeit weiter berichtet, gehe es jetzt nur noch darum, „wie Manfred Stolpe sein Gesicht wahren könne“.
Die FDP begrüßte gestern eine Entscheidung für den schrittweisen Ausbau von Schönefeld. Fraktionschef Axel Kammholz sagte: „Die Vernunft hat sich durchgesetzt.“ Brandenburg sei mit seinem Versuch gescheitert, auf Kosten Dritter in einem „Hauruckverfahren“ Strukturpolitik für eine zurückgebliebene Region zu betreiben. Jetzt sei die Möglichkeit gegeben, Schönefeld dem Bedarf entsprechend auszubauen. Das Nachtflugverbot dürfte sich mit der nächsten Generation von leiseren Flugzeugen erledigen. diak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen