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Hereingefallen oder unabhängig?

■ betr.: Lieber Milch aus der Tüte als direkt aus der Kuh“, taz vom 24. 2. 95

Eure Meldung über die Warnung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung hat mich wieder mal überzeugt, wie wichtig die taz in der Medienlandschaft ist. Durch Eure Formulierung: „Das behauptet zumindest die Deutsche Gesellschaft für Ernährung“, beweist Ihr, zumindest im Vergleich, Eure Unabhängigkeit von industriellen Interessen, wirklich grandios.

Die Frankfurter Neue Presse verknüpfte in ihrem Limburger Teil diese Meldung mit einem Bild und Bericht über die Firma Tetra- Pak unmittelbar nebeneinander. Tetra-Pak ist der Hersteller für Milchtüten in Europa. Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar. Siegfried Baßner,

Dottenfelderhof, Bad Vilbel

Ihr seid auf die platte Propaganda der Molkerei-Mafia hereingefallen und habt Euch zum Sprachrohr von Müller-Milch und Konsorten gemacht:

Mit der Panikmache der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in bezug auf rohe unbehandelte Milch sollen die Ansätze vieler bäuerlicher Landwirtschaftsbetriebe gestört werden, sich durch Weiterverarbeitung und Direktvermarktung vom Milchpreisdiktat der Großmolkereien unabhängig zu machen. Natürlich sind in der unbehandelten Milch Krankheitskeime enthalten (wahrscheinlich jedoch weniger als in der Luft eines Berliner U-Bahn-Waggons). Es sind aber zum Beispiel genauso auch Immunoglobuline (Antikörper) enthalten oder Proteine, die vor Darminfektionen schützen. Sie alle gehen bei der Pasteurisation kaputt.

Über die Risiken beim Rohmilchverzehr werden die Konsumenten dieser Milch von „ihrem“ Bauern ohnehin informiert, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Da kann dann jeder selbst entscheiden, was er seinem Immunsystem zumuten will. [...] Claus-Uwe Erb u.a.,

Biohof Garlitz, Havelland

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