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Unterm Strich

Salman Rushdie hat am Mittwoch in London die westlichen Regierungen aufgerufen, aktiver bei der Führung des Iran auf die Aufhebung der seit mehr als drei Jahren bestehenden Fatwa gegen ihn zu drängen. Zugleich bescheinigte er der britischen Regierung, ihn bisher mit großem Geschick beschützt zu haben.

David-Cohen-Preis (30.000 Pfund = 66.000 Mark) für Harold Pinter. Die Jury des wichtigsten britischen Literaturpreises würdigte Pinters besondere Leistungen im Bereich der Bühnenstücke und Drehbücher, letzter Pinter-Hit in dieser Richtung: Das Script zu „Was vom Tage übrigblieb“.

Kunstmäßig gesehen ist irgendwas voll im Fluß, und zwar auf internationaler Ebene und mit Tendenz zum Gegenstandsbereich klassische Moderne: Jetzt hat die israelische Polizei 14 gestohlene Gemälde von (u.a.) van Gogh, Picasso, Matisse und Degas sichergestellt, von denen

einige aus dem Pariser Louvre stammen sollen. Dort waren sie im Zuge eines Raubüberfalls im vergangenen Monat entwendet worden.

Die drei Survivors der „legendären Beatles“ (Reuter) wollen jetzt doch in diesem Jahr, wo alle Zeichen auf sekundäre Beatle-Mania stehen (im Herbst soll eine „Videoautobiographie“ erscheinen), noch eine neue Platte herausbringen. Zu diesem Zwecke befinden sich Paul, George und Ringo derzeit „in einem Londoner Studio“ (dpa). Die „Enthüllung“ (dpa) kommt von Mark Featherstone-Witty, der in New York als Geschäftsführer der neuen McCartney-Schule in Liverpool Schüler für das „Institute for the Performing Arts“ wirbt. „Die Tracks werden Ende des Jahres als einige Kirschen auf dem Kuchen der Beatles-Anthologie erscheinen“, soll der Mann gesagt haben, weitere Einzelheiten wurden aber nicht verraten.

Im übrigen laufen die Bewerbungsverfahren für diese McCartney-Schule gerade auf Hochtouren. Zur Zeit sucht man in New York nach Talenten, demnächst wird es auch in Europa zu Auditions kommen, Ende März und Anfang Mai sogar in der „unheimlichen Metropole“ (Spiegel) Berlin. McCartney: „Wir wollen die Türen für alle Studenten dieser Erde öffnen. Ich selbst werde ein oder zwei Klassen, aller Voraussicht nach in Komposition, schulen. Die große Hoffnung ist es, jungen Menschen die Chance zu geben, einen der zukunftsträchtigen Berufe zu erlernen, egal ob Sänger, Roadie, Produzent, Tänzer, Beleuchter, Manager...“ Also lauf Klaus, lauf! Bewerbungsunterlagen bei LIPA, Stichwort „Bewerbung“, Kurgartenstraße 37, 90762 Fürth.

Komischerweise auch in Fürth war der Auftakt von Bob Dylans diesjähriger Niederbayern-Tournee. Das Publikum und die ganze Atmosphäre habe Dylan ermuntert, kräftig „abzurocken“ (dpa). Fürth, die „unheimliche Metropole“?

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