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Bezopfter Zorn trifft „Prêt-à-porter“

Berlin (taz) – Das Hamburger Landgericht hat auf Antrag des Modemachers Karl Lagerfeld die Aufführung von „Prêt-à-porter“, Robert Altmans neuestem Film, in Deutschland einstweilen untersagt. Am kommenden Donnerstag sollte der star-spangled Modefilm, der gestern das Prädikat „besonders wertvoll“ erhielt, in Berlin und Hamburg anlaufen.

Lagerfeld, den noch niemand eines „Zuviel“ an Humor bezichtigt hat, war darüber erzürnt, daß er in dem Film von Kollegen „als Thief und/oder Dieb“ bezeichnet wird, wie es in der amtlichen Meldung aparterweise heißt.

Das Gericht hat dem Senator-Filmverleih, der den Film in Deutschland betreut, mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 500.000 Mark für den Fall einer Zuwiderhandlung gedroht. Während es wohl in der Tat nicht schön ist, als Dieb bezeichnet zu werden, scheinen die Gründe für den bezopften Zorn doch anderswo zu liegen. Im Gegensatz nämlich zu seinen Kollegen Gaultier, Lacroix, Westwood, Montana und wie sie alle heißen, die eben die Chance hatten, an der Seite von Sophia Loren, Kim Basinger, Anouk Aimée, Marcello Mastroianni und natürlich Julia Roberts und Tim Robbins durch die Prêt-à- porter-Partys zu promenieren, war Lagerfeld nur aus bloßer Höflichkeit gefragt worden, ob er mitmachen wolle.

Barbara Shulgasser, Ko-Drehbuchautorin, berichtet außerdem, daß auch diese Anfrage nur zustande kam, nachdem Robert De Niro Interesse bekundet hatte, Lagerfeld zu spielen. Den passenden Zopf dazu hätte er ja gehabt... Mariam Niroumand

Foto: Norbert Michalke

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