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Kein Bedarf, nur Gerede

■ TV und HiFi wird teurer, Multimedia noch Zukunftsmusik

Fernseher, HiFi-Anlagen und Videorecorder werden in diesem Jahr fünf bis acht Prozent teurer werden. „Auch im vergangenen Jahr hat die Talfahrt der Preise angehalten, was die Existenz der Hersteller und Händler zunehmend bedroht“, sagt Wilhelm Kahle, Vorsitzer des Fachverbandes Unterhaltungselektronik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. „Wir können zum derzeitigen Kurs nicht einmal mehr im Ausland produzieren“, meint Kahle.

Zwar hat die Unterhaltungselektronik 1994 den ersten Platz unter den Konsumgütern behauptet, das Konjunkturtief wurde jedoch nicht überwunden. Der Gesamtumsatz sank im Vergleich zu 1993 um neun Prozent auf 20,6 Milliarden Mark. Händler verkauften im Vergleich zu 1993 vier Prozent weniger Farbfernseher (– 5,76 Milliarden Mark), verdienten an Videorecordern 2,49 Milliarden Mark weniger. Im HiFi-Bereich sank der Gesamtumsatz um elf Prozent auf 4,89 Milliarden Mark.

Chancen für die Unterhaltungselektronik sieht Kahle im Bereich Multimedia. „Wir haben größere Aussichten, in die Haushalte vorzudringen als die PC-Hersteller, da wir dort schon mit Fernsehgeräten vertreten sind.“ Künftig würden die strategischen Allianzen mit Softwareanbietern verstärkt werden. Die europäische Unterhaltungselektronik arbeite mit Hochdruck an Innovationen im Multimediabereich.

„Deren Einführung wird jedoch viel länger dauern als gemeinhin angenommen“, sagte Kahle. Ein Großteil der Bevölkerung falle als Kunden aus Altersgründen aus, sei zudem nicht bereit, für weitere Programme und Angebote mit harter Münze zu zahlen. „Obwohl wir die Entwicklungen haben, gibt es momentan keinen Bedarf, sondern nur Gerede.“ dpa

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