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„Die Zeit ist reif“

■ Friedensdialog soll zur Beendigung des Krieges in der Türkei beitragen

Bonn (taz) – Prominente Initiatoren aus Deutschland wollen türkische Intellektuelle mit im Exil lebenden Türken und Kurden zu einem Gespräch über die Beendigung des türkisch-kurdischen Krieges zusammenbringen. Ziel der Initiative sei, durch eine Stärkung ziviler gesellschaftlicher Kräfte zu einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen ethnischen Gruppen in der Türkei und in Deutschland zurückzufinden, erklärte Andreas Buro vom Komitee für Grundrechte und Demokratie gestern in Bonn. Verantwortlich für den Aufruf unter dem Titel „Krieg in der Türkei: Die Zeit ist reif für eine politische Lösung“ zeichnen unter anderem Günter Grass, Jürgen Habermas, das Ehepaar Jens und Horst-Eberhard Richter. Der Aufruf soll offen für alle Konfliktparteien sein.

Besorgt über die wachsende Entfremdung zwischen in Deutschland lebenden Gruppen aus der Türkei zeigte sich die niedersächsische Justizministerin Heidi Alm-Merk. „Wir stehen vor einem Scherbenhaufen“, sagte die Politikerin und bezeichnete eine Förderung des Dialogs zwischen den Volksgruppen aus der Türkei als besonders wichtig. Anstoßen will Alm-Merk auch eine Diskussion darüber, wie sich Deutschland und europäische Länder zum Partner Türkei verhalten, der sich im Nato-Vertrag zur Achtung der Rechte aller Völker verpflichtet habe.

Unterstützt wird der Aufruf unter anderem von vielen Bündnisgrünen, von den SPD-Politikern Oskar Lafontaine und Erhard Eppler, von dem CDU-Abgeordneten Heiner Geißler, vom IG-Metall-Chef Klaus Zwickel sowie von Autoren wie Johannes Mario Simmel und Martin Walser. Hans Monath

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