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Betr.: Bundespräsident Roman Herzog begrüßte gestern in Bonn seinen indonesischen Amtskollegen Suharto

Bundespräsident Roman Herzog begrüßte gestern in Bonn seinen indonesischen Amtskollegen Suharto vor der Villa Hammerschmidt. Die vom Protokoll bei Staatsbesuchen vorgesehenen militärischen Ehrungen waren besonders passend: denn der Gast weiß das Soldatische zu schätzen. Schließlich sorgt das Militär in Suhartos eigenem Land seit drei Jahrzehnten auf seine Art für Ruhe und Ordnung. Vergessen sind die Jugendsünden des ehemaligen Generals Suharto, dessen Machtübernahme 1965 mit Massakern und Pogromen einherging, denen Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen.

Wer zum Beispiel im 1975 besetzten Ost-Timor lebt, sollte keinesfalls daran zweifeln, daß er sich in Suhartos Land aufhält – zweihunderttausend OsttimoresInnen bezahlten ihre Opposition gegen die Annexion mit dem Leben.

Suhartos Armeechef, General Hartono, hat gestern eingestanden, daß in Ost-Timor am 12. Januar auf Befehl eines Offiziers sechs Menschen erschossen wurden. Schlichter Grund: Der zuständige Oberleutnant habe in „übermüdetem Zustand“ die Erschießung angeordnet.

Suharto: ein wirklich prima Staatsgast.

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