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Weitere Razzien in Vietnamesen-Heimen geplant

■ Ausländerbeauftragte Berger kritisiert Äußerung von Staatssekretär Böse

Einen Tag nach der Großrazzia in einem von Vietnamesen bewohnten Heim in der Marzahner Havemannstraße, hat die Senatsverwaltung für Inneres weitere Durchsuchungen angekündigt. Solche Razzien werden „mit Sicherheit regelmäßig wiederkehren“, sagte Norbert Schmidt, Sprecher der Innenverwaltung. Bei der neunstündigen Aktion in Zusammenhang mit der Ermordung von fünf Vietnamesen vor zwei Wochen, waren am Montag 430 Beamte im Einsatz, 140 Vietnamesen wurden vorübergehend festgenommen.

Seit Jahresanfang sind gegen vietnamesische Zigarettenverkäufer in Berlin 2.160 Steuerstraf- sowie 295 Ausweisungsverfahren eingeleitet worden. Im selben Zeitraum wurden 385 Käufer zur Verantwortung gezogen.

Die Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg, Almuth Berger, hat dem Berliner Innenstaatssekretär Kuno Böse vorgeworfen, mit „gezielten Verdächtigungen und falschen Behauptungen“ Stimmung für eine schnellstmögliche Abschiebung von Vietnamesen gemacht zu haben. Böse hatte in einem Zeitungsinterview erklärt, eine Bleiberechtsregelung sowie Arbeits- und Wohnungsbeschaffungsprogramme für Vietnamesen seien „zweifellos der falsche Weg und eine Belohnung kriminellen Tuns“. Damit habe Böse 10.000 ehemalige DDR-Vertragsarbeiter mit Kriminellen gleichgesetzt, kritisierte die Ausländerbeauftragte. dpa/epd/taz

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