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Festung Europa für Salman Rushdie?

■ EU-Außenminister fordern von der iranischen Führung eine „fatwafreie Zone“

Brüssel/Berlin (taz/dpa) – Wenn die Initiative funktioniert, wird das Leben für Salman Rushdie bald vielleicht etwas erträglicher. Geht es nach mehreren Außenministern der Europäischen Union, werden die 15 EU-Staaten für den Autor der „Satanischen Verse“ zur „fatwafreien Zone“.

Gestern teilte ein Sprecher des EU-Ministerrats mit, die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Spaniens wollten eine Demarche nach Teheran schicken. Darin solle der iranischen Führung nahegelegt werden, eine Garantie auszusprechen, daß der 1989 von Ajatollah Chomeini ausgesprochene Mordaufruf gegen Rushdie nicht in EU-Staaten ausgeführt wird. Eine ähnliche Vereinbahrung hatte im Februar bereits die dänische Regierung mit dem Iran getroffen.

Rushdie, dessen Buch von Chomeini als blasphemisch bezeichnet wurde, war in den letzten Wochen bei dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und bei führenden EU-Vertretern vorstellig geworden. Die EU-Staaten sollten ihren wirtschaftlichen Einfluß auf den Iran geltend machen, um eine Aufhebung der Fatwa durchzusetzen, forderte er. Ob eine Regelung nach dänischem Beispiel Rushdie ein sicheres Leben in Europa ermöglicht, erscheint jedoch zweifelhaft. Denn auch wenn die iranische Führung auf seine Verfolgung innerhalb der EU verzichtet, muß der Schriftsteller wohl weiter unabhängige Kopfgeldjäger fürchten. Der größte Teil, der auf Rushdie ausgesetzten Prämien stammt von iranischen Stiftungen, die sich als nichtstaatlich bezeichnen. taud

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