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Afrikaner wollen WHO-Chef kippen

■ Heute Votum über Nakajimas Absetzung wegen Rassismus

Genf (epd) – Zum erstenmal in der Geschichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird ein Generaldirektor offiziell zum Rücktritt aufgefordert. Die Vertreter Namibias und Sambias legten gestern der WHO-Vollversammlung in Genf eine Resolution vor, in der der vorzeitige Rücktritt von Generaldirektor Hiroshi Nakajima zum 21. Juli 1996 gefordert wird. Darüber wird die WHO- Vollversammlung heute beschließen. Unklar ist noch, ob offen oder geheim abgestimmt wird.

Im Januar soll sich Nakajima bei einem Mitarbeitertreffen abfällig über Afrikaner geäußert und ihnen Schreib- und Ausdrucksfähigkeiten abgesprochen haben. Damit soll er begründet haben, warum von 46 Direktorenposten der WHO nur einer von einem Afrikaner besetzt ist. Nakajima bestreitet die Vorwürfe. Die Gesundheitsminister Afrikas hatten ihn in der vergangenen Woche um eine Erklärung gebeten. Danach gab die WHO an, daß die Angelegenheit bereinigt sei, während die Minister ihrerseits Befremden äußerten. Der Wortlaut von Nakajimas Äußerungen bei der umstrittenen Sitzung ist nicht bekannt, denn die WHO lehnt eine Veröffentlichung der Tonbänder ab.

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