Suche/Biete LehrerInnen -betr.: "Aus für den Schulgong", taz v. 5.5.1995

Betr.: „Aus für den Schulgong“, taz v. 5.5.

Infolge des von der Schulbehörde mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft geschlossenen Vertrages über die „Binnenoptimierung“ von LehrerInnenarbeitszeit werden wir uns daran zu gewöhnen haben, im Kleinanzeigenteil der bremischen Heimatzeitungen Offerten wie folgende lesen zu müssen:

„Schicke montags meine abgeschlaffte 2. Klasse immer 20 Minuten früher nach Hause. Biete diese Zeit für Intensivförderung Deutsch einer gymnasialen Oberstufe an.“ Oder: „Suche Wissenschaftler/in, die/der für unseren 12. Jahrgang = 90 SchülerInnen zweistündige Vorlesung zur Revolutionstheorie hält. Biete eingesparte Zeit für Sportunterricht in einer Berufsschule an.“ Wenn sich die Arbeitszeitbörse per Kleinanzeigen bewährt hat, wären in einerz zweiten Stufe alle Schulen der Stadtgemeinde mit Computer zu vernetzen, damit online die eingesparte Zeit ganz autonom, flexibel und unbürokratdich eingesetzt werden kann.

Graue Herren,macht Euch die alte pädagogische Forderung nach Schule ohne Gong zunutze und führt flächendeckend elektronische Zeitkonten ein!

Reinhard Schlich