■ Von Syrien nach Argentinien?: Eichmanns rechte Hand: Alois Brunner
Paris (AFP) – Der frühere SS- Hauptsturmführer Alois Brunner, hat sich angeblich nach Argentinien abgesetzt. Dies berichtete gestern das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Paris. Der in Österreich geborene Brunner, heute 83 Jahre, war als Mitarbeiter im „Referat zur Endlösung der Judenfrage“ im Reichssicherheitshauptamt die rechte Hand von Adolf Eichmann. Er soll an der Deportation von 130.000 Juden aus Griechenland, Österreich, Ungarn, der Tschechoslowakei und Frankreich beteiligt gewesen sein. In Abwesenheit verurteilte ihn am 3. Mai 1954 ein franzöisches Militärgericht. Nach dem Krieg setzte sich Brunner nach Syrien ab, wo er von 1954 bis Ende der 80er Jahre in Damaskus lebte. Aus Deutschland, Frankreich, Österreich sowie von Interpol liegen Haftbefehle vor. Die syrischen Behörden hatten alle Auslieferungsanträge abgelehnt, angeblich weil sein Aufenthaltsort „unbekannt“ sei.
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