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Unterm Strich

Der Käthe-Kollwitz-Preis 1995 der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg ist am Sonntag in Berlin an den israelischen Künstler Micha Ullman verliehen worden. Mit der mit 10.000 Mark dotierten Auszeichnung soll das Gesamtwerk des Bildhauers und Zeichners gewürdigt werden, der seit 1991 eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart hat. In der Begründung der Jury heißt es, daß Ullman mit der Namensgeberin des Preises nicht die künstlerische Sprache verbinde, sondern der „Traum, mit der Gesellschaft, mit den Menschen zu arbeiten“. Das letzte größere Werk Ullmans ist ein Denkmal, mit dem in Berlin an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 erinnert werden soll. Die „Bibliothek“ auf dem August- Bebel-Platz ist ein in den Boden eingelassener und nur durch eine Glasscheibe sichtbarer Raum mit leeren Bücherregalen. Der Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, Amnon Barzel, erklärte in der Laudatio , die Kunst des 1939 in Tel Aviv geborenen Ullman habe nichts mit Stilen zu tun: „Er kämpft um eine radikale Reduktion.“ Die Erdschächte, die zu vielen seiner Skulpturen gehören, seien „Stätten zur Bewahrung des Selbst“ – zur Bewahrung von Geschichte und Persönlichkeiten. Ullman sagte in seiner Dankesrede, daß er über die vielen aus Deutschland stammenden Lehrer, bei denen er Anfang der 60er Jahre in Jerusalem studiert hatte, indirekt nachhaltig von Käthe Kollwitz beeinflußt sei. Die Ausstellung, die anläßlich der Preisverleihung in der Akademie der Künste zu sehen ist, versammelt erstmals ausschließlich zeichnerische Arbeiten Ullmans, darunter die Bleistiftzeichnungen, die zusammen mit dem Denkmal zur Bücherverbrennung entstanden. Die Ausstellung ist bis zum 28. Juni zu sehen.

Die 17 größten Skulpturen des spanischen Malers Salvador Dali werden vom 31. Mai bis 20. August erstmals unter freiem Himmel an der Pariser Place Vêndome gezeigt. Diese bislang spektakulärste Schau von Monumentalwerken des 1989 verstorbenen Künstlers wurde vom Comité Vêndome – einer Vereinigung von Geschäftsleuten und Firmen des Viertels –, der Stratton-Kulturstiftung und dem Dali-Museum am Montmartre organisiert. Dali selbst hatte sich gewünscht, daß seine Monumentalfiguren eines Tages gemeinsam in Paris ausgestellt werden.

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