49861 Garrel ist kein Kaff wie kein zweites!

■ Garreler Brotesser schlagen zurück: Ihre Kommune „ist Spitze“! / taz-“Geschmiere“ zurückgewiesen / Wir dokumentieren einen Artikel des Cloppenburger Wochenblatts vom 24.5.95

Wäre es vermeidbar gewesen? Straßmanns Untersuchungen zu einem Schwarzbrot namens „Drück-mich“ (s. Dokumentation links) führten zu Verstimmungen im süd-oldenburgischen Garrel. Als Kompensation offeriert die taz hier eine „Seite für Garrel“, enthaltend eine Erwiderung von „Clemens“ sowie einige typische Ansichten von Garrel.

Eigentlich meinte „Clemens“, sich in den letzten Wochen genügend erholt zu haben. Wozu hat er denn sonst 14 Tage Urlaub gemacht? Gerade in Garrel angekommen, fiel ihm eine Ausgabe der „tageszeitung“ (taz) aus Bremen in die Hand.

Die Überschrift „Das Drückmich-Brot“ unter der Rubrik „Straßmanns kleine Warenkunde“ rief das Interesse von „Clemens“ hervor, denn was konnte sich hinter einem solchen Titel nur verbergen?

„49861 Garrel ist ein Kaff wie kein zweites. Selbst die Tiefflieger umfliegen es in weitem Bogen, Vögel nisten nicht in seinen Mauern. Und wenn doch, so verfault die Brut im Nest“, mußte „Clemens“ da lesen. Ihm blieb die Spucke weg, muß er gestehen, denn bisher war er immer der Meinung gewesen, daß die Gemeinde Garrel von maßgeblichen Stellen als absolut vorbildliche und fortschrittliche Gemeinde betrachtet wurde. Politiker, nicht nur aus dem Kreis Cloppenburg, sollen sogar oft neidvoll nach Garrel blicken, wenn sie Bilanz ihrer eigenen kommunalpolitischen Tätigkeit ziehen. Und jetzt so etwas?

„Kriegsveteranen treffen sich einmal jährlich, um zu beweinen, daß die Briten ihre Bomben immer neben dem Ort abwarfen“, hieß es da weiter.

Dann wurden einige „bekannte und verzichtbare Figuren“ aufgezählt, die aus Garrel kommen sollten.„Clemens“ stellte fest, daß bis zu diesem Absatz außer der Postleitzahl kein einziges Wort des Beitrages stimmte.

Dann aber wurde „Clemens“ richtig böse, als Straßmann behauptete, 38 Prozent aller Garreler über 14 gingen in die Psychotherapie und 17 Prozent litten unter Hörsturz.„Clemens“ schien es eher so, daß der Verfasser schizophren sein müsse.

Zu lesen war auch, daß der Garreler Gemeinderat 1991 Mercedes-Benz das gesamte Gemeindegebiet als Gelände für die Teststrecke angeboten habe, allerdings ohne Erfolg.

Außer Wut im Bauch registrierte „Clemens“ zu diesem Zeitpunkt kaum noch menschliche Gefühle. Er wäre am liebsten nach Bremen gefahren und hätte den Schmierfink Straßmann mit dessen eigener Schreibmaschine erschlagen.

Nun aber ging es erst richtig los. Straßmann nahm sich die Firma Wendeln, einen der größten Brotbäcker Deutschlands, vor.

Daß Wendeln die einzige nennenswerte Gewerbeansiedlung der letzten 120 Jahre in der Gemeinde Garrel ist, wird jeder Gemeindedirektor in Südoldenburg widerlegen können.

Wenn aber Wendeln ein „Drückmich-Brot“ auf den Markt bringt und mit dieser Bezeichnung dem Verbraucher Frische und Appetitlichkeit suggerieren will, mag das ein linker taz-Redakteur gerne kommentieren. Allerdings sollte Besagter sein Lehrgeld zurückzahlen, wenn er eine Glosse über ein Produkt eines Unternehmens und über dessen Werbespruch schreibt und dabei so gründlich verunglückt.

„Clemens“ kennt das „Drückmich-Brot“ nicht, weil er sein Brot noch beim örtlichen Bäcker, der dieses in jeder Nacht noch mit eigenen Händen herstellt, kauft. Doch so schlecht wie die Glosse – oder wie immer das verunglückte und boshafte Geschreibsel auch sonst zu nennen sein mag – kann das Brot aber überhaupt nicht sein. „Clemens“ wird es demnächst einmal ausprobieren. Das Unternehmen ist außerdem groß genug, sich selbst zu wehren.

Nicht wehren allerdings können sich rund 11.000 Bürgerinnen und Bürger der Südoldenburger Vorzeigegemeinde Garrel gegen ein niveauloses, wissentlich unwahres und boshaftes Geschreibe.

Burkhard Straßmann, dem Schreiberling der „taz“, seien deshalb einige Daten zur Gemeinde Garrel ins Stammbuch geschrieben, die er sich gefälligst hinter die ungewaschenen (?) Ohren schreiben möge:

Die Gemeinde Garrel hat bei stark steigender Tendenz seit der Kommunalwahl 1991 von gut 8.000 Einwohner auf knapp 11.000 zugenommen. Das ist wahrlich kein Pappenstiel. Die Freie und Hansestadt Bremen dagegen verliert Jahr für Jahr die Bevölkerung eines kleien Stadtteils an die Umlandgemeinden.

Bezogen auf die Bevölkerungszahl braucht sich Garrel, in Relation zu Bremen gesetzt, in keinem einzigen Punkt seiner Politik und Arbeit, auch nur einen Zentimeter zu verstecken. Man ist Spitze bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, bei der Gewerbe- und Industrieansiedlung, der Schaffung von Wohnbauflächen für die Bevölkerung sowie beim Ausbau der gesamten Infrastruktur. Bremen dagegen gehört, gemeinsam mit dem Saarland, zu den am stärksten verschuldeten Bundesländern, weil am Tropf des Bundes hängend.

Viele Preise hat die Gemeinde Garrel in den letzten Jahren für ihre hervorragende Arbeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürgere einheimsen können: völlig verdient, wie „Clemens“ ausdrücklich bestätigen möchte.

Von Bremen dagegen hört und sieht man nur Negativmeldungen.

Es wäre wahrlich müßig, hier noch mehr Glanzpunkte aufzählen zu wollen. „Clemens“ käme dann direkt ins Schwärmen, wo er doch sachlich bleiben wollte. Er will die kommunalen „Größen“, die sich auf ihre Arbeit wirklich etwas einbilden dürfen und das auch wissen, nicht zu sehr in den Himmel loben.

Die Firma Wendeln schließlich braucht sich garantiert ebenfalls nicht zu verstecken. Vom Stammsitz in Garrel aus hat sie bundesweit „Brotgeschichte“ geschrieben; sogar überwiegend positiv. Gelegentliche Rückschläge gibt es bei jedem Unternehmen, das etwas wagt.

Südoldenburger Unternehmen, die sich überregional oder sogar bundesweit engagaieren, ohne dabei den Stammsitz in unserer Region zu vergessen, sind ganz sicher kein Schaden für diese – unsere - Region.

Schmierfinken-Schreiberlinge können einer Region mehr Schaden zufügen, als sie in ihrem ganzen Leben wiedergutmachen können. Dazu fehlt neben der Einsicht gelegentlich auch die notwendige Intelligenz.Es wäre wahrscheinlich zu viel der Ehre für einen solchen Schmierfinken wie Straßmann, denn sonst sollte man ihn einmal auf Gemeindekosten für einige Tage nach Garrel einladen, um ihm die Chance der Einsicht zu geben.

Aber, auch in diesem Punkt wären bei diesem Mann – von „Herrn“ möchte „Clemens“ ausdrücklich nicht sprechen – von einer Mark 99 Pfennig herausgeworfenes Geld.

Bleibt also nur der Trost, daß er in Bremen so viel Mist findet, um in den nächsten Jahren nicht wieder in die Verlegenheit zu kommen, zu meinen, sich über eine unserer Kommunen und ihre Bürger derart ausfällig auslassen zu müssen. Dann allerdings ... („Clemens“ verlassen schon wieder die mitmenschlichen und nächstenliebenden christlichen Gefühle).

„Clemens“,

Cloppenburger Wochenblatt