piwik no script img

Land unter bei der Ufa-Fabrik

■ Unwillkommenes „Geschenk“ zum 16. Geburtstag: 100.000 Mark Wasserschaden

„Wir saßen ganz gemütlich zusammen, da kam ein Techniker angelaufen und schrie: ,Hilfe, Hilfe‘“, erzählt Juppy, der Chef der Ufa- Fabrik. „Ich habe noch zu den Kindern gesagt, guck mal, wie schön der starke Regen aussieht.“ Schön, aber zu stark: die Kanäle auf dem Gelände der Ufa-Fabrik konnten das am Pfingstmontag vom Himmel fallende Wasser nicht halten, und so flossen die Massen in das Techniklager, den Keller der Freien Schule und des Gästehauses sowie in das Foyer des Kinos.

Im Technikraum standen die Fluten einen Meter hoch. Lautsprecherboxen, zwei Mischpulte und Scheinwerfer sind kaputt, die Show von „Head Attack“ am darauffolgenden Dienstag fiel aus. Die im Kellerraum des Gästehauses gelagerten Matratzen sind unbrauchbar, alle Wände müssen neu tapeziert werden. Auch in der Freien Schule sind die Tapeten und der neue Teppich ruiniert. Ufa-Häuptling Juppy schätzt den entstandenen Sachschaden auf 100.000 Mark. Ob die Versicherung dafür aufkommt, ist nach Juppys Angaben unklar, die Gespräche sind noch nicht abgeschlossen. Der Berliner Alt-Kommunarde ist aber pessimistisch.

Also: selber aufräumen. „Bis auf die Reparaturen an den technischen Geräten können wir alles selbst machen“, meint Juppy. In sechs Wochen, schätzt er, ist alles renoviert. Die nötigen 100.000 Mark könnten durch ein Benefiz- Konzert eingespielt werden. „Von einer Sammel- und Spendenaktion halte ich gar nichts. Im Gegensatz zu anderen verhungern wir ja nicht“, sagt er.

Heute findet auf jeden Fall ein Fest statt: Die Ufa-Fabrik wird sechzehn Jahre alt, und dazu tritt das Schweizer A-cappella-Kabarett „Acapickels“ auf. Nina Kaden

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen