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Fahnder besuchen US-Bank

■ Merryll Lynch soll Anlegern bei Steuerhinterziehung geholfen haben

Frankfurt/Main (dpa) – Rund 100 Beamte der Steuerfahndung und zwei Staatsanwälte haben am Donnerstag abend die Frankfurter Niederlassung der amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Der Sprecher der federführenden Frankfurter Staatsanwaltschaft, Rainer Schilling, sagte, gegen die Bank werde wegen des „Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung noch unbekannter Anleger“ ermittelt. „Es geht darum, daß von der Firma Gelder von Anlegern in verschiedenen Anlageformen an der Steuer vorbei ins Ausland transferiert worden sein sollen.“

Die Europazentrale von Merril Lynch, mit 43.000 Mitarbeitern eine der weltweit größten Investmentbanken, kündigte an, daß sich das Institut gegenüber den deutschen Behörden kooperativ verhalten werde. Durchsucht wurden neben der Filiale in Frankfurt auch Zweigstellen in München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin. Erst Anfang Februar waren Büros einer Tochter der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank AG (München) von der Steuerfahndung durchsucht worden. Wenig später folgten Aktionen bei der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) in Hannover und der Braunschweiger Stadtsparkasse. Erstmals war Anfang 1994 die Dresdner Bank unter dem Verdacht der Beihilfe zur Steuerhinterziehung ins Visier von Steuerfahndung und Justiz geraten.

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