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Shell-Tankstellen besetzt

■ Greenpeace in Bremerhaven aktiv

AktivistInnen von Greenpeace haben gestern sämtliche Shell-Tankstellen in Bremerhaven besetzt. In gelben Anzügen mit Shell-Symbolen und Transparenten wie „Kein Gift ins Meer“ – „Stop Shell – Greenpeace“ protestierten sie gegen die geplante Versenkung der Ölplattform Brent Spar. In Flugblättern forderten sie die Autofahrer zum Boykott der Shell-Tankstellen auf. Dort war der Verkauf schon morgens fast zum Erliegen gekommen.

Die Front gegen den Öl-Konzern wächst weiter. Wie schon bundesweit, eint die Brent Spar Menschen aller politischen Richtungen. Der Betriebsrat der Bremer Stahlwerke nimmt die geplante Versenkung „mit Empörung zur Kenntnis“. Da sich endlich auch in der Stahlindustrie das Umweltbewußtsein durchsetze, begehe ein Großkonzern „kaltschnäuzig einen ungeheuerlichen Umweltfrevel“, schreiben Peter Sörgel und Herbert Dieckmann. Sie fordern den Vorstand der Stahlwerke auf, Geschäftsbeziehungen zur Shell AG zu überprüfen.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hat gestern beantragt, daß die Bürgerschaft die Versenkung einstimmig kritisiere. Der Senat solle die Bundesregierung außerdem beeinflussen, damit die sich in den internationalen Gremien entschieden gegen weitere Versenkungen von Plattformen einsetzt.

Und auch die CDU-Mitglieder des Beirates Schwachhausen sind „voller Unverständnis“ über die Shell-Praxis. Der trage damit zur weiteren „unnötigen Schädigung der Umwelt bei“. „Nachdem Sachargumente vieler Länder den Shell-Konzern nicht von seiner Absicht abbringen kopnnten, scheint nur massiver Widerstand Erfolg zu versprechen“, schreibt der CDU-Beirat. Die Mitglieder spenden 500 Mark an Greenpeace für die „Finanzierung des Widerstands“. taz

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