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Frauenförderung im O-Ton

Die Autorin Anne Hebeler berichtet von ihren Erfahrungen mit der Berliner Frauenförderung – ein Negativbeispiel.

Die Finanzierung meines ersten Theaterprojekts MENSCHEN-SCHLACHTEN wurde wegen der hohen Produktionskosten (beantragt wurden 5.000 von insgesamt 40.000 Mark) abgelehnt. Ich stellte nun Anträge für eine Aufführung an einem preiswerteren Spielort. Zur Meinungsbildung lud ich die Damen der Frauenförderung zu einer szenischen Lesung ein. Keine erschien. Das nächste Projekt, LEICHENSCHMAUS, war wesentlich sparsamer veranschlagt. Zur Deckung der Pressekosten haben wir 1.225 Mark beantragt, aber auch dieses Gesuch wurde als „zu hoch“ abgelehnt. Auch bei der Aufführung dieses Stückes in der Kulturfabrik Lehrter Straße war wieder niemand da. Ich hatte die drei Frauen der Frauenförderung sowie den gesamten Beirat explizit zur Uraufführung eingeladen, damit sie sich ein Bild von unserer künstlerischen Arbeit machen können. Umsonst. Ich begann erneut für die Finanzierung dieses Projekts vorzufühlen. Nun hieß es groteskerweise, daß nur Premieren, aber keinesfalls Wiederaufnahmen unterstützt werden. Man konzentriere sich auf Newcomer, wir hätten aber schon zwei oder drei Sachen gemacht. Später aber ermutigte mich die Leiterin der Förderungs-AG, Frau Wagner-Kantuser, in meinem Bemühen um Unterstützung durchzuhalten. Nur wer dieses Engagement unter Beweis stelle, hätte „Förderungschancen“. Das ist aber offensichtlich ein Widerspruch. Ich hatte eigentlich gehofft, beim Referat zur Förderung „Kultureller Aktivitäten von Frauen“ auf mehr Interesse zu stoßen. Aber man sagte mir, daß meine Projekte noch lange nicht gefördert würden, nur weil ich eine Frau bin. Aufgezeichnet von C.F.

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