Kommentar: CDU – zweite Wahl
■ Schlechtes Vorbild Perschau
Wie schwer es ist, beim Wechsel einer Regierung geeignete Personen zu finden, zeigt das nun vorgestellte Quartett der CDU-Senatoren. Ralf Borttscheller als Innenpolitiker ist die einzige Ausnahme: er kennt sich in der Sache und in Bremen aus.
Der zukünftige Bausenator Bernt Schulte behauptet nicht von sich, ein Sachkundiger in diesem Themenbereich zu sein – in Bildung aber, da kennt er sich aus. Ulrich Nölle ist zwar Sparkassen-Vorstand, aber in der Fachdeputation oder im parlamentarischen Schlagabtausch ist er nie aufgefallen – da mußte im Zweifelfall immer Peter Kudella einspringen, wenn es brisant wurde. Immerhin wird er Verwaltungserfahrung haben.
Bleibt Hartmut Perschau, der Import. Immerhin hat er als Fraktionsvorsitzender der CDU Hamburgs Erfahrung in der Stadtstaat-Politik. Sein spezifisches Themengebiet war dort die Innenpolitik, nicht die Wirtschaftspolitik. In Bremen kennt er sich nicht aus, dafür aber – als zeitweiliger Europaabgeordneter – in Brüssel. Immerhin wird er da wissen, wen er für den Leiter des Brüsseler Büros einsetzen kann. Seine Regierungserfahrung in Sachsen-Anhalt endete jäh, als der Rechnungshof dort nachprüfte, welche Gehälter sich die Westimporte von CDU und FDP zugeschanzt hatten. Da schwebt auch noch ein Verfahren gegen ihn – auch er weigerte sich, freiwillig zurückzuzahlen. Klaus Wolschner
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