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■ Hinweise für die BevölkerungEin Weekend in Rififi

Was haben wir gelacht! Die Phantombilder haben wir in Gold eingerahmt und über die Arbeitsplatte gehängt, auf der wir noch immer den Klunker und die Bausparverträge verteilen. „Eine halbe Million Belohnung“, hat Trick gesagt, „macht selbst den klammheimlichsten Sympathisanten zum Triebtäter.“ Tick stieg dann aus der Schampuswanne und hat die Masken neben die Phantombilder genagelt. Tack nickte und meinte, die Bullen hätten gute Arbeit geleistet. Doch dann hat uns das schlechte Gewissen gepackt. Tick stieg wieder in die Schampuswanne, schöpfte sich einen Kelch und guckte sich die Festgenommenen im Fernsehen an. Track meinte, daß der Imageschub, den wir unserer Haupstadt verschafft hätten, durch 500 kleingeistige und geldgierige Neider nachhaltig aufs Spiel gesetzt werden könnte. Die festliche Stimmung, die Berlin seit Christo und dem Rififi von Zehlendorf erfaßt habe, warnte er, drohe ins Diesseitig-Materielle zu kippen. Deshalb haben wir gestern morgen beschlossen, selbst eine Belohnung auszusetzen. Wir bieten eine Million für denjenigen, der den lustigsten „Hinweis aus der Bevölkerung“ gibt. Verdächtig ist jeder. Severin hat 'ne neue Krawatte, Uwe einen vollen Tank, und Barbara geht jeden Abend essen. Rolf bummelt Überstunden ab, Kalle freut sich über schwarze Zahlen, und Peter ist nach Südamerika ausgebüchst. Macht schon 505 Hinweise. In zwei Wochen wollen wir die 2.000 voll haben, dann wird die Belohnung ausgeschüttet. Die beiden Franzosen aus Friedrichshain und die arme Spielernatur, die sich durch das abrupte Ende ihrer Lottoleidenschaft verdächtig gemacht hatte, laden wir ein, das nächste Wochenende bei uns zu verbringen. Wo? Das erfahrt ihr unter 243 754 25. Tick, Trick und Track

Siehe Bericht Seite 2

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