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Appell statt Verbot

■ Ozonwert über 200 Mikrogramm

Triefende Augen und gereizte Schleimhäute am Wochenende in Berlin: Am Samstag nachmittag registrierten die Meteorologen der Freien Universität immerhin 204 Mikrogramm pro Kubikmeter, also stolze 24 Mikrogramm über dem Grenzwert. Während in anderen Bundesländern bei ähnlichen Konzentrationen Ozonalarm verhängt wird, beschränkte sich Berlin auf einen gutgemeinten Ratschlag: Wer auf Luftschadstoffe „allergisch“ reagiert, sollte Freiluft-Anstrengungen in den Nachmittagsstunden besser vermeiden.

Brandenburgs Umweltminister Platzeck hat sich derweil für eine mit Berlin abgestimmte Ozonverordnung ausgesprochen, falls sich der Bundesrat in dieser Woche nicht auf ein einheitliches Vorgehehen einigen kann. Nach dieser von Berlin bereits abgesegneten Regelung soll bei einer Ozonkonzentration von 240 Mikrogramm ein Fahrverbot für Fahrzeuge ohne Kat ausgesprochen werden.

Bei den Werten vom Wochenende dürfte man in Berlin also noch Auto fahren. Aber immerhin, die Appellstufe von Platzeck wäre deutlich überschritten. Ab 180 Mikrogramm soll nämlich ein „dringender Appell“ an die Bevölkerung beider Bundesländer gerichtet werden, doch bitte die Blechkiste stehenzulassen. ges

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