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Nawrockis Villa durchsucht

■ Ermittlungen im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften bei der Privatisierung der Wärmeanlagenbau

Von den Ermittlungen im Millionenbetrug bei der Privatisierung der Wärmeanlagenbau GmbH in Berlin ist auch der ehemalige Manager der Olympia-GmbH, Axel Nawrocki, betroffen. Justizsprecher Rüdiger Reiff bestätigte Meldungen, wonach Nawrockis Villa im Grunewald zu den 50 Objekten gehörte, die in der vergangenen Woche durchsucht wurden. „Die Durchsuchungen haben zum Auffinden umfangreicher Beweismittel geführt, deren Auswertung nunmehr erfolgt“, sagte Justizsprecher Reiff.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Beschuldigte, darunter auch Schweizer Staatsbürger. Ihnen wird vorgeworfen, bei der Privatisierung der Wärmeanlagenbau GmbH (WBB) an die Schweizer Firma Chematec AG als Geschäftsführer mehrere Millionen Mark auf Schweizer Nummernkonten überwiesen und in der Bilanz den Wert des Unternehmens gefälscht zu haben. Der Gesamtbetrag wird auf 200 Millionen Mark geschätzt.

Nawrocki, der inzwischen Chef der Berliner S-Bahn-GmbH wurde, war zu Zeiten der Privatisierung Referatsdirektor bei der Treuhand und soll für den Verkauf zuständig gewesen sein. Gegen den 50jährigen waren nach der Auflösung der Olympia GmbH Vorwürfe laut geworden, vorschnell Akten vernichtet zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hat außerdem ein Ermittlungsverfahren gegen die früheren Geschäftsführer des Betriebs eingeleitet. Justizsprecher Reiff sagte, es bestehe der Verdacht, daß die ehemaligen Unternehmensleiter nach der Privatisierung der WBB systematisch Vermögenswerte entzogen und über neugegründete Firmen beiseite geschafft hätten. Der Käufer der WBB, der Schweizer Investor Chematec AG, habe die Firma in eine Vielzahl von Unternehmen aufgesplittert, über deren operative Firmen 1994 der Konkurs angemeldet wurde. dpa/afp/adn

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