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Offener Brief -betr.: "Der Mouse hätte fast geweint", taz vom 29.6.1995

Betr.: „Der Mouse hätte fast geweint“ v. 29.6.

Sehr geehrter Herr Schurwanz,

wir – die evangelische Gemeinde der Friedenskirche – fühlen uns betroffen von dem Vorfall, der sich am 26. Juni in Ihrer Wache zugetragen und von dem die taz in ihren Ausgaben vom 29. Juni und 1. Juli 1995 berichtet hat.

Einige der Kinder sind in unserer Gemeinde „zuhause“. Sie nehmen teil an Aktivitäten, die wir für Kinder und Jugendliche anbieten. Der Bruder von Siad ist ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Jugendarbeit.

Sollte die Berichterstattung in der taz der Wahrheit entsprechen, müssen wir gegen dieses Vorgehen der Polizei mit Entschiedenheit protestieren. Es erscheint uns unsensibel und den betroffenen Familien gegenüber unwürdig. Auf Grund der Tatsache, daß sich sehr bald die Unschuld der Kinder herausgestellt hat, müssen die Daten und Ergebnisse der erkennungsdienstlichen Behandlung unbedingt gelöscht werden.

War arbeiten in unserem Stadtteil für ein friedliches Miteinander und haben immer versucht, auch die Polizei und ihre schwierige Arbeit in unserem Viertel zu verstehen, angesichts dieses Geschehnisses allerdings müssen wir zugunsten der betroffenen Kinder Stellung beziehen und unsere Empörung zum Ausdruck bringen.

Annegret Barfuß, Baufrau der Evangelischen Gemeide der Friedenskirche Bremen

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