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Raissas Harfe

■ Irgendwie „sehr schön“: Bach und Beatles vom 1. Deutschen Harfenensemble

Hannover. Scheinbar federleicht liegen die mannsgroßen Harfen auf ihren Schultern. Und mit einer unbeschreiblichen Fertigkeit finden sich ihre Finger auf den verwirrend vielen Saiten des Instruments zurecht. Ein Walzer von Brahms erklingt – gespielt vom Ersten Deutschen Harfenensemble. Vor vier Jahren wurde die Gruppe in Hannover gegründet und ist bis heute in Deutschland einzigartig.

„Ich war noch Studentin, und schon damals war es mein Traum, ein Harfenensemble ins Leben zu rufen“, erinnert sich Professor Ruth Konhäuser, Gründerin und künstlerische Leiterin des Ensembles. Mit kleinen Testkonzerten wurde in den 80er Jahren die Resonanz beim Publikum ausgelotet. Mittlerweile zählt die feste Besetzung 13 Frauen und einem Mann.

„Wir wollen möglichst viele Menschen mit unserer Musik erreichen“, erklärt die Gründerin. Viele Stücke berühmter Komponisten wie Bach oder Vivaldi müßten allerdings erst mal für eine Harfenbesetzung umgeschrieben werden. Das Repertoire des Harfenensembles weist aber nicht nur klassische Musik auf. „Yesterday von den Beatles oder ein bekanntes Volkslied hört sich von Harfen gespielt vielleicht ungewohnt, aber auch sehr schön an.“

Pro Jahr gibt es mehr als 20 größere Konzerte. Im August wird das Ensemble in Hiroshima zum 50. Jahrestag des Abwurfs der Atombombe spielen. „Unser tollster Auftritt war zum 25jährigen Bestehen des Club of Rome in Hannover“, erzählt Ruth Konhäuser. „Raissa Gorbatschowa wollte damals unbedingt eine CD von uns mit nach Hause nehmen.“ dpa

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