: „Rote Linie“ für Serben
■ Kinkel: Keine Tornados für Goražde
Frankfurt (AP) – Die für ihren ersten Kriegseinsatz nach Norditalien verlegten Tornados sind nach den Worten von Außenminister Klaus Kinkel vorerst nicht für die angedrohten Luftangriffe zum Schutz der UN-Zone Goražde vorgesehen. „Die deutschen Tornados werden beteiligt sein, wenn es sich um Aktionen der schnellen Eingreiftruppe handelt“, sagte Kinkel dem Kölner Express am Sonntag.
Kinkel sagte nach der am Freitag abgeschlossenen Londoner Bosnienkonferenz, nicht nur für Goražde sei dort eine Sicherheitsgarantie gegeben worden. „Die Botschaft aus London an die Serben ist eindeutig: Überschreitet diese rote Linie nicht“, sagte der FDP-Politiker in dem Interview.
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth zeigte sich gegenüber dem gleichen Blatt enttäuscht über die Ergebnisse der Konferenz. Die Haltung von UN, Nato und Europäischer Union gegenüber „der verbrecherischen Politik der Kriegsparteien auf dem Balkan“ habe sich nicht grundlegend geändert. Den geschundenen Kriegsopfern werde keine Hoffnung vermittelt.
Aus Protest gegen den Bundeswehreinsatz blockierten etwa 20 Demonstranten die Friedensbrücke in Frankfurt am Main in einer Richtung und benannten sie um in „Tornadobrücke“.
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