piwik no script img

Ressortübergreifend gegen Bestechung

■ Senat bildet eine Anti-Korruptions-Arbeitsgruppe

Zur besseren Erkennung und Bekämpfung von Korruption in der Verwaltung hat der Senat gestern die Bildung einer Anti-Korruptions-Arbeitsgruppe beschlossen. Unter Federführung der Justizverwaltung würden daran die Senatsverwaltungen für Inneres, Finanzen, Wirtschaft und Technologie sowie Bau- und Wohnungswesen, die Staatsanwaltschaften, das Landeskriminalamt, die Steuerfahndung, die Kartellbehörde und der Rechnungshof beteiligt, sagte Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD).

Durch ressortübergreifenden Informationsaustausch sollen Korruptionsstraftaten erschwert und mögliche Täter schon im Vorfeld abgeschreckt werden. Bei der konstituierenden Sitzung im August solle zunächst festgestellt werden, welche Bereiche besonders anfällig für Korruption seien. Ferner werde mit dem Aufbau einer Zentralstelle zur Erfassung und Sammlung von Korruptionsfällen begonnen. Zwar habe es 1994 nur etwa 200 derartiger Fälle und dabei nur etwa zehn Verurteilungen gegeben. Diese niedrigen Zahlen besagten aber nichts über das tatsächliche Ausmaß der Korruption, erklärte die Senatorin. Die Korruptionsfälle kämen nur durch Zufall ans Tageslicht oder wenn eine Person aussage.

Mit der Arbeitsgruppe werde der zweite Teil des Berliner Vorhabens zur besseren Bekämpfung von Korruption verwirklicht. Die bereits im Mai dazu gestartete Bundesratsinitiative werde voraussichtlich im September den Bundesrat und noch bis Jahresende den Bundestag passieren. In der Vorlage wurde unter anderem die Telefonüberwachung bei Bestechungsfällen und eine Kronzeugenregelung vorgeschlagen.

Wer die Leitung der Arbeitsgruppe aus der Justizverwaltung übernimmt, ist noch nicht entschieden. Zeitweilig war der stellvertretende Leiter des Verfassungschutzes, Müller, dafür im Gespräch gewesen. Justizsenatorin Peschel- Gutzeit hatte dies aber intern abgelehnt. dpa/taz

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen