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„Löchrig wie Käse“

■ Greenpeace: Ozongesetz ist untauglich

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace lehnt das neue Ozongesetz als „völlig untauglich“ ab. „Das Gesetz bewirkt absolut nichts. Es verhindert sogar den gesundheitlichen Vorsorgeschutz für Menschen“, kritisierte gestern Greenpeace-Ozon-Experte Wolfgang Lohbeck in Hamburg.

Nach den Grenzwerten des neuen Gesetzes wäre 1993 und 1994 nicht ein einziges Mal Ozonalarm ausgelöst worden. „Es setzt erst bei Katastrophenwerten ein, wenn dem Menschen bereits die Luft zum Atmen fehlt.“

Ein wirkungsvolles Gesetz muß laut Greenpeace vorsorglich ansetzen: „Ozonalarm muß ausgelöst werden, bevor das Gift in hohen Konzentrationen auftritt“, sagte Lohbeck. Wenn Schönwetter bevorstehe, müsse schon einen Tag vorher das Gesetz greifen, um hohe Werte gar nicht entstehen zu lassen. Das Ozongesetz sei stattdessen ganz den Wünschen der Automobilindustrie gefolgt. Ohne Tempolimit und mit vielen Ausnahmen sei es, so Lohbeck, „löchrig wie ein Schweizer Käse.“

Ozon ist laut Greenpeace nicht nur für Menschen gefährlich, sondern schädigt auch den Wald. „Das aggressive Pflanzengift Ozon verfärbt die Blätter, verursacht einen verfrühten Blattverlust und führt zu erhöhter Empfindlichkeit für Spätfröste“, berichtete der Luftexperte von Greenpeace, Karsten Smid. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entstünden Schäden schon bei einer Konzentration von 65 Mikrogramm im Tagesmittel. Besonders Laubbäume seien gefährdet. lno

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