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Castor aus Bayern

■ Brennelemente aus Grundremmingen solen nach Gorleben

Voraussichtlich im Oktober oder November soll erstmals ein Castor-Transport aus Bayern per Bahn ins atomare Zwischenlager Gorleben rollen. Er werde 16 abgebrannte Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Gundremmingen/Donau enthalten, sagte am Montag ein Sprecher der Werksleitung.

Die Transporte müssen noch vom bayerischen Umweltministerium genehmigt werden. Die Kraftwerksbetreiber wollen in Kürze bei den Behörden ihre Anträge einreichen. Weil sie Anschläge von Atomkraftgegnern befürchten, halten sie aufwendige Sicherheitsvorkehrungen für notwendig.

Im April waren erstmals abgebrannte Brennstäbe aus dem Atomkraftwerk Philippsburg (Baden-Württemberg) mit einem Castor-Behälter ins Zwischenlager Gorleben gebracht worden. Der Transport hatte zum größten Polizeieinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik geführt. Der Streit um den Castor war vergangene Woche wieder aufgeflammt: Als Reaktion auf einen Fernsehbericht über angeblich unterschätzte Strahlengefahren will das Land Niedersachsen vorerst weitere Transporte blockieren.

Am Montag protestierten vor den Werkstoren in Gundremmingen 26 Demonstranten friedlich gegen die Transporte von hochradioaktivem Kernkraftmüll quer durch Deutschland. Sie kündigten an, ihren Widerstand gegen die Energiepolitik der Bundesregierung in nächster Zeit zu verschärfen. Noch bis Mittwoch will die „Mahnwache Gundremmingen“ ihre Protestaktion forsetzen.

Nach Angaben der Werksleitung in Gundremmingen wird es außer dem Castor-Transport nach Niedersachsen noch drei weitere Atommülltransporte ins britische Sellafield geben. Der Transport in Castor-Behältern ist für das Kraftwerk Gundremmingen, dessen erster Reaktor 1966 ans Netz ging, längst zur Routine geworden. dpa

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