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Tötung Abu-Jamals verschoben

■ Schwarzer US-Journalist wird vorerst nicht hingerichtet / Kinkel zeigt sich „erleichtert“

Berlin (taz) – Der schwarze Journalist und ehemalige „Black Panther“-Aktivist Mumia Abu-Jamal wird nicht am 17. August durch eine Giftspritze hingerichtet. Richter Albert Sabo hat am Montag den Termin aufgehoben, um – so seine Begründung – die Anhörung zur möglichen Wiederaufnahme des Verfahrens in Ruhe beenden zu können. Damit ist das Todesurteil noch nicht vom Tisch. Er befinde sich weiterhin „in der Hölle“, sagte Abu- Jamal nach der Entscheidung. Nach Ansicht seiner Verteidigung ist Sabo mit der Entscheidung mediengerecht dem Supreme Court zuvorgekommen, der sonst den Hinrichtungstermin ausgesetzt hätte. Dennoch sei der Aufschub ein „Wendepunkt“, sagte Anwalt Leonard Weinglass.

In den letzten Wochen hatte sich eine erstaunliche Koalition von autonomen Antiimperialisten über Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) bis hin zu Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac gegen die Hinrichtung Abu-Jamals eingesetzt. Auch Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker hatte sich für Abu- Jamal verwandt. Kinkel reagierte „mit Erleichterung“ auf die Aufhebung, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes gestern in Bonn.

Die Unterstützergruppen befürchten allerdings, die weltweite Solidarität mit Abu-Jamal könnte nachlassen, wenn sich das Verfahren, wie erwartet wird, noch Jahre hinzieht. pkt

Tagesthema Seite 3

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