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Ausverkauf der Güter in Ostdeutschland

■ InteressentInnen stehen bei der Treuhandnachfolgerin Schlange

Berlin (dpa/taz) – Die Bodenverwertungs- und -verwaltungs- GmbH, BVVG, kann jetzt mit dem Verkauf von ehemals volkseigenen Gütern der DDR beginnen. Ein entsprechendes Schreiben vom Bundesfinanzministerium sei auf dem Weg, sagte der Vorsitzende der BVVG-Geschäftsführung, Wolfgang Hanke, gestern in Berlin. Die Güter seien zwischen 200 bis 500 Hektar groß. Viele InteressentInnen aus den neuen Bundesländern und Westdeutschland stünden schon Schlange.

Die BVVG hat von der Treuhandanstalt 1.221 ehemals volkseigene Güter mit einer Fläche von 97.200 Hektar übernommen; Eigentümerin ist die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS). Die BVVG verwertet und verwaltet die land- und forstwirtschaftlichen Flächen im Namen und auf Rechnung der BVS. Von den früheren DDR-Gütern stehen jetzt 378 Objekte zum Verkauf und 843 zur Verpachtung an. Der durchschnittliche jährliche Pachtpreis beträgt 165 Mark pro Hektar. Von den 1,5 Millionen Hektar Acker- und Grünland hat die BVVG derzeit 1,1 Millionen Hektar verpachtet. Gut 882.000 Hektar sind für zwölf Jahre an Landwirte gegeben worden.

366.000 Hektar seien in Mecklenburg-Vorpommern langfristig vergeben, 257.000 Hektar in Brandenburg und Berlin, 128.000 Hektar in Sachsen-Anhalt sowie 75.000 Hektar in Sachsen und 56.000 Hektar in Thüringen. Die BVVG hat 1994 durch den Verkauf von Flächen 350 Millionen Mark Erlös erzielt, dazu kommen noch 214 Millionen Mark aus der Verpachtung von Agrarflächen.

Von den etwa 800.000 Hektar Forstfläche hat die BVVG seit Juli 1992 gut 14.700 Hektar privatisiert. Seit 1992 veräußerte sie über 100 Millionen Quadratmeter Boden für gewerbliche Zwecke, für Wohnungsbau oder die Zusammenführung von Boden- und Gebäudeeigentum. Private und öffentliche Erwerber haben Investitionen in Höhe von neun Milliarden Mark zugesichert. 29.159 Arbeitsplätze sind vertraglich vereinbart. jus

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