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Ein Dementi aus Bagdad

■ Iraks UN-Botschafter in Genf angeblich nicht abgesprungen

Genf (AFP) – Die irakische Botschaft in der Schweiz hat am Montag dementiert, daß sich der irakische UN-Botschafter in Genf, Barsan Ibrahim al-Takriti, von Präsident Saddam Hussein abgewandt hat. Ein Botschaftsmitarbeiter sagte der schweizerischen Nachrichtenagentur ATS, der UN- Botschafter, ein Halbbruder Saddams, sei von den „derzeitigen Ereignissen“ nicht betroffen und wisse nichts über entsprechende Berichte. Angehörige Takritis hatten am Montag telefonisch nach Amman durchgegeben, der Diplomat wolle trotz einer Anweisung aus Bagdad nicht in sein Heimatland zurückkehren, sondern sich dem nach Jordanien geflohenen General Hussein Kamil Hassan al-Madschid anschließen.

Der General traf gestern mit dem UN-Sonderbeauftragten für die Abrüstung Iraks, Rolf Ekeus, zusammen. Kamil, ein Schwiegersohn Saddam Husseins, hatte sich am 8. August nach Jordanien abgesetzt und zum Sturz des Regimes in Bagdad aufgerufen. Ekeus sagte vor der Begegnung, seine irakischen Gesprächspartner seien vom Verschwinden Kamils offenbar stark getroffen worden.

Ekeus hatte am Sonntag in Bagdad erklärt, die irakische Regierung habe ihm zahlreiche neue Informationen über ihre B-Waffen- Programme zur Verfügung gestellt. Er wolle die Angaben aus Bagdad mit den Informationen Hassans vergleichen.

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