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Gegen das Zölibat, für Priesterinnen

■ Multiplikatorentreffen zwei Wochen vor dem katholischen Kirchenvolksbegehren

Das in Deutschland ab dem 16. September geplante Kirchenvolksbegehren zur Reform der katholischen Amtskirche nimmt Gestalt an: Am Samstag kamen in Hannover rund 100 Menschen aus ganz Deutschland zum sogenannten Multiplikatorentreffen zusammen. Ihr Organisationsaufwand ist gewaltig: Den rund 11.000 deutschen Pfarrgemeinden werden ab 8. September Unterschriftenlisten zugesand, die bis zum 12. November nach Hannover zurückgeschickt werden müssen. Die Kontaktgruppen in den Regionen müssen dafür sorgen, daß die Listen auch ausgelegt werden. Zudem sollen Anzeigen in Lokalzeitungen, bei Laiengruppen, Verbänden und Vereinen auf die Initiative aufmerksam machen. Ab dem 17. November werden die Stimmen dann in Hannover gezählt.

Mit dem Kirchenvolksbegehren soll nach dem Vorbild in Österreich die katholische Amtskirche reformiert werden. Unter anderem fordern die InitiatorInnen die Abschaffung des Zölibats, die Zulassung von Frauen in Priesterberufe und mehr Mitspracherechte der Ortskirchen bei der Bischofsernennung.

Extra aus Österreich reisten am Samstag zwei Katholiken an. „Das wird hier gut laufen“, sagte Bernhard Deflorian aus Innsbruck angesichts der Geschäftigkeit in Hannover gelassen. Die Kritik des Fuldaer Erzbischofs Johannes Dyba, die Initiative sei „so überflüssig wie ein kropf im Nacken“, schrecken den Österreicher nicht. „Auch wir sind von offizieller Seite beschimpft worden.“ dpa

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