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Brandmord in Lübeck

■ Feuer in zumeist von Türken bewohntem Gebäude durch Brandstiftung ausgelöst

Lübeck (dpa/AP/taz) – Ein Feuer in der Lübecker Altstadt, bei dem gestern morgen eine Deutsche und ein Türke getötet wurden, ist durch Brandstiftung entstanden. Das berichtete die Polizei gestern abend in Lübeck. Das Motiv für die Tat ist nach Angaben der Polizei aber noch unklar.

Bei dem Brand in dem von Türken und Deutschen bewohnten Wohn- und Geschäftshaus waren eine 34jährige Deutsche und ein 40jähriger Türke ums Leben gekommen. 20 Menschen, darunter fünf Kinder, wurden mit teilweise schwersten Verletzungen und CO2-Vergiftungen in Lübecker Krankenhäuser gebracht. Drei Kinder der getöteten Frau schwebten ebenso wie zwei weitere Kinder in Lebensgefahr. Ihre Überlebenschancen wurden als gering eingestuft.

Für eine ausländerfeindliche Tat gebe es bislang keine Indizien, so die Polizei. Man habe noch keinerlei Hinweise auf die möglichen Täter. Die Ermittlungen dauerten an.

Im hinteren Bereich der Gaststätte und in der Küche seien Spuren von Vergaserkraftstoff gefunden worden, sagte ein Behördensprecher. Die Täter hätten großflächig Benzin ausgegossen und angezündet. Zunächst war die Polizei von einer Gasexplosion als Unglücksursache ausgegangen. Das Feuer war gegen 03.50 Uhr in dem mehrstöckigen Geschäfts- und Wohnhaus ausgebrochen, in dem überwiegend Türken wohnen. Nachbarn hörten nach Angaben des Sprechers einen gewaltigen Knall.

Die meisten Hausbewohner waren von der Feuerwehr mit Drehleitern geborgen worden, vier Notärzte und zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz. Die Löscharbeiten dauerten nach Angaben des Sprechers fast zwei Stunden. Das Erdgeschoß mit dem Restaurant ist völlig und der erste Stock, wo die getötete Frau mit ihren Kindern gelebt hatte, zum großen Teil zerstört. In ersten Schätzungen bezifferte der Sprecher den Sachschaden auf 400.000 Mark.

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