: 3.401 AkademikerInnen ohne Arbeit
■ Neu beim Arbeitsamt: dreimonatige Orientierungsseminare
In Bremen sind derzeit 3.401 AbsolventInnen von Hochschulen und Fachhochschulen arbeitslos, 1.646 davon sind Frauen, berichtete gestern das Arbeitsamt. Für AkademikerInnen sieht es auf dem Bremer Arbeitsmarkt nach wie vor nicht rosig aus, egal sie Sozial-, Geistes- oder Naturwissenschaften studiert haben, Diplom-Pädagogik oder einen Ingenieurstudiengang.
Das Arbeitsamt hat sich daher nun endgültig davon verabschiedet, Prognosen zu geben, welcher Studiengang nach dem Abschluß mit Sicherheit einen Job bringen wird. Erfolgsversprechend sind aber auf jeden Fall Zusatzqualifikationen und ein gerüttelt Maß an Mobilität, sagt Antje Wildgrube vom Fachvermittlungsdienst für Akademiker (FvD). Das gelte erst recht für Führungskräfte, die sie ebenfalls in ihrem Ressort zu vermitteln versucht.
Zusatzqualifikationen ließen sich auch beim Arbeitsamt erwerben, so Antje Wildgrube. Es gebe Fortbildungskurse zum Beispiel für einen so zukunftsträchtigen Bereich wie die Öffentlichkeitsarbeit. Wer allerdings noch so gar nicht weiß, wohin mit sich auf dem Arbeitsmarkt, kann sich seit neuestem in dreimonatigen Orientierungsseminare klarwerden. In den ersten acht Monaten des Jahres haben 611 BewerberInnen über den Fvd einen Arbeitsplatz bekommen, viele davon allerdings außerhalb Bremens.
Weiterhin schlecht ist die Ausbildungsplatz-Situation in Bremen: 1.041 nicht vermittelte BewerberInnen stehen 427 unbesetzten Stellen gegenüber. Im vergangenen Jahr gab es im Sommer immerhin noch 837 unbesetzte Plätze, darauf weist der Bremer „Verbund gegen Jugendberufsnot“ hin. Die Initiative kritisiert, daß der Aufruf an Bremer Unternehmen, das Ausbildungsplatzangebot um 10 Prozent zu erhöhen, „wenig bis gar nichts bewirkt“ habe. Deswegen fordert der „Verbund gegen Jugendberufsnot“ vom Senat, zum Beispiel zusätzliche schulische Berufsbildungsangebote einzurichten.
Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen Ende August leicht zurückgegangen – nach der Sommerpause stellten die Betriebe und Verwaltungen wieder verstärkt ein. 600 Erwerbslose fanden eine Arbeit und verringerten die Zahl gegenüber dem Vormonat innerhalb des Arbeitsamsbereichs Bremen Stadt damit von 12,8 auf 12,6 Prozent. In Bremen-Nord allerdings blieb die Quote bei 15 Prozent.
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