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Unterm Strich

Shields fragen ließ: „Wissen Sie, was zwischen mich und meine Calvins kommt? Nichts.“ Und 1993 drapierte er das englische Magermodel Kate Moss nackt auf ein Sofa, um für sein Parfum „Obsession“ zu werben. Bisher gab es aus dem Hause Klein nur das Statement, man sei zuversichtlich, kein einziges Gesetz verletzt zu haben.

Der Iran hat nach einem Bericht der Londoner Zeitung The Guardian angeboten, das „Todesurteil“ gegen den angloindischen Schriftsteller Salman Rushdie nicht zu vollstrecken. Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Chomeini hatte bekanntlich 1989 zur Ermordung des Autors aufgerufen, weil sich dieser mit seinem Roman „Die Satanischen Verse“ der Gotteslästerung schuldig gemacht habe. Wie die Zeitung gestern berichtete, liegt dem britischen Außenministerium nun ein Vorschlag für ein mündliches Versprechen Irans vor, die Todesdrohung gegen den Autor nicht in die Tat umzusetzen. Unter Berufung auf britische Diplomatenkreise schrieb der Guardian weiter, Iran habe dieses Angebot Diplomaten der Europäischen Union am Freitag in Madrid unterbreitet. Die britische Regierung habe die Offerte aber als inakzeptabel zurückgewiesen, weil Iran keine schriftliche Garantieerklärung habe abgeben wollen. In Edinburgh demonstrierten am Montag abend rund 50 Muslime gegen Rushdie. Die Demonstranten erwarteten den Autor vor dem Theater der schottischen Hauptstadt, wo dieser zum zweiten Mal seit 1989 nach vorheriger Ankündigung öffentlich auftrat. Auf Plakaten beschimpften sie den Schriftsteller als Heuchler und forderten „Stoppt Rushdies Gift“. Der Auftritt Rushdies wurde durch ein starkes Polizeiaufgebot geschützt. Alle 250 Besucher der Veranstaltung, auf der Rushdie Auszüge aus seinem neuen Roman „The Moor's Last Sigh“ las, mußten sich einer Leibesvisitation unterziehen. Der erste öffentliche Auftritt Rushdies, der vorher bekanntgegeben wurde, war am vergangenen Donnerstag in London.

Im Wettstreit um den Nachlaß des gestorbenen Hamburger Künstlers Horst Janssen hat die niedersächsische Provinz Hamburg geschlagen. Der mit annähernd 2.000 von rund 20.000 Blättern des Janssenschen Lebenswerks größte geschlossene graphische Bestand aus der Sammlung des Hamburger Ehepaars Carin und Carl Vogel geht dauerhaft nach Oldenburg. Das Land sagte zu, das Prinzenpalais gegenüber dem ehemals herzoglichen Schloß zu räumen und als Janssen-Museum bis zum Jahr 2000 herzurichten. Das Geheimnis des Oldenburger Erfolgs liegt offenbar in einer kulturpolitischen Unbeweglichkeit Hamburgs. Der Janssen-Vertraute und Kunstsammler Vogel hatte nach eigener Darstellung bis zuletzt vergeblich versucht, das ×uvre in Hamburg angemessen unterzubringen. Hamburg habe sich aber mit diesem Angebot „schwergetan“ und eine gewisse Sturheit gezeigt.

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