: Mit Gleichberechtigung hat das nichts zu tun
■ betr.: „In Friedenszeiten sollen Frauen an die Waffen“, taz vom 8. 9. 95
Diese Vorschläge haben uns gerade noch gefehlt: Verteidigungsminister Rühe möchte Frauen zum Wachdienst bei der Bundeswehr heranziehen, die FDP will sie gar an Kampfeinsätzen teilnehmen lassen können. Vor dem Hintergrund steigender Wehrdienstverweigererzahlen sollen Frauen nun offenbar die immer dünner werdenden Reihen bei der Bundeswehr schließen.
Mit Gleichberechtigung hat das nichts zu tun. Mag es in anderen Ländern normal sein, daß Frauen Dienst beim Militär Seite an Seite mit Männern leisten – ich finde es schon unnormal, daß sich Männer für diesen Dienst hergeben und sich zum Töten von Menschen ausbilden lassen. Das Militär ist menschenfeindlich, undemokratisch und freiheitsraubend. Deshalb sollte das Motto lauten: nicht Frauen in die Bundeswehr, sondern Männer raus aus der Bundeswehr! Lisa Kaut, Bremen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen