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Keine Arbeitsplatzgarantie trotz großer Sprüche

■ Dasa begrüßt die Unterstützung der versammelten Länderchefs für den Konzern, will sich jedoch nicht von dem geplanten Jobkahlschlag verabschieden

München (taz) – Manfred Bischoff, Vorstandchef der krisengebeutelten Daimler-Benz-Tochter Dasa, war mit dem Spitzengespräch zufrieden. Er habe „einen gemeinsamen Willen festgestellt, die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland zu erhalten“. Die gestern beteiligten Länderchefs würden die Luft-und Raumfahrtindustrie jedenfalls „in begrüßenswertem Maß“ unterstützen.

Das gefürchtete Dolores-Sanierungsprogramm, das laut Betriebsräten etwa 15.000 von 40.000 Dasa- Arbeitsplätzen im Bereich Luft- und Raumfahrt gefährdet, konnten ihm die Landespolitiker offenbar nicht ausreden. Das gestrige „Beispiel einer modernen Wirtschaftspolitik“, über das sich Gerhard Schröder freute, führte jedenfalls nicht zu konkreten Zusagen des Dasa-Chefs. So antwortete Bischoff nur schwammig auf die Frage, ob die deutliche Unterstützung der Ministerpräsidenten für seinen Konzern an „Dolores“ etwas ändern würde: „Quantitativ nein, qualitativ ja.“

Die Hilfe der Landeschefs würde die Dasa in Zukunft jedenfalls „berücksichtigen“. Doch es könne niemand der Dasa soviel Unterstützung gewähren, daß eine Anpassung an den gesunkenen Dollarkurs und die Kostensenkungen des Hauptkonkurrenten Boeing unterbleiben könne. Trotzdem verweigerte Bischoff sämtliche genaueren Angaben über geplante Entlassungen.

Auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber bestätigte, daß die Regierungschefs keinerlei Arbeitsplatzgarantien ausgehandelt haben: „Wir haben das heute nicht als Junktim formuliert“ – etwa in dem Sinn, daß die neuen Rüstungsaufträge nur dann erteilt werden sollen, wenn alle Dasa- Jobs erhalten bleiben. Man hoffe allerdings, daß sich die klaren Worte der Regierungschefs von gestern auf die Unternehmensentscheidungen auswirken – „sonst wäre ja alles sinnlos“, so Stoiber.

Bischoff nutzte gestern auch die Gelegenheit, um für eine Erleichterung der Rüstungsexporte zu werben. Unterstützt von einem Vertreter der Bundesregierung forderte er, daß solche Produkte leichter exportiert werden dürfen, die militärisch und zivil genutzt werden können. „Hier darf sich die Bundesrepublik nicht auf ihren nationalen Bestimmungen ausruhen, weil das unsere Kooperationsfähigkeit mindert“, so Bischoff. Im Klartext: Die Dasa will endlich gemeinsam mit anderen europäischen Firmen mehr Rüstungsgüter ins Ausland verkaufen dürfen.

Der Dasa-Chef widersprach auch Gerüchten, der Daimler- Konzern könnte sich mittelfristig wieder aus der Luft-und Raumfahrtindustrie verabschieden. Felix Berth

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