■ Kurz und fündig: Mißerfolg
Boston (dpa) – In den USA sind Gentherapien zur Behandlung von zwei schweren Erkrankungen fehlgeschlagen. Mit den Verfahren hatte man Patienten mit zystischer Fibrose (Mukoviszidose) und spinaler Muskelatrophie (Duchenne-Krankheit) zu heilen versucht. In Labor- und Tierversuchen waren die Therapien zuvor vielversprechend verlaufen. Mukoviszidose-Patienten leiden unter dem Defekt eines Gens, das den Austausch von Wasser und Salz durch die Zellmembran regelt. Die Mutation des Gens verursacht die Ansammlung eines dicken Schleims in der Lunge und führt zum Erstickungstod. In Laborversuchen behoben US-Forscher diesen Defekt dadurch, daß sie den betroffenen Zellen über ein manipuliertes Schnupfenvirus die fehlenden Gene zuführten. Doch an zwölf Patienten schlug das Verfahren fehl, berichtete ein Team unter Richard Boucher von der Universität von North Carolina im New England Journal of Medicine. Ebenso wenig Erfolg hatten Arthur Burghes und Kollegen von der Ohio State Universität bei zwölf Patienten mit der Gentherapie gegen Muskelatrophie.
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