Viertel wird beruhigt

■ Bausenator stimmt Verkehrsberuhigung im Viertel zu

„Die Kuh ist vom Eis.“ Die Erleichterung war dem Viertel-Ortsamtsleiter Robert Bücking anzumerken. Nach jahrelangen Kämpfen des Ortsamtes steht nun fest: Die Viertel-Verkehrsberuhigung kommt. Trotz des heftigen Sperrfeuers von der CDU hat sich der christdemokratische Bausenator Bernd Schulte zu einem ok durchgerungen. Ab Silvester wird sich die Verkehrsführung im Osteror und Steintor erheblich ändern.

Änderung Nummer eins: Der Durchgangsverkehr auf dem Straßenzug Ostertorsteinweg/Vor dem Steintor findet nicht mehr statt und muß auf die Parallelwege Osterdeich, Humboldt- und Bismarckstraße ausweichen. Daß das Realität wird, dafür sorgt die „Thromboselösung“. Ziegenmarkt und Ostertorplatz werden künftig die Straße verstopfen, nur der Anlieferverkehr darf durch.

Änderung Nummer zwei: Damit ganz Schlaue gar nicht erst auf die Idee kommen, sich durch das Gewimmel der Seitenstraßen zu quälen, werden die Wohnquartieren in Verkehrszellen aufgeteilt. Jede der geschlossenen Zellen kann von den Parallelwegen, zum Beispiel vom Osterdeich, angefahren, muß aber auch wieder auf den Parallelweg verlassen werden. Für Anliegerinnen ist das ziemlich egal, für den Parksuch- und den Durchgangsverkehr macht es die Seitenstraßen unattraktiv. Und das ist gewollt.

Wer von außerhalb kommt und einen Parkplatz sucht, der muß sich mit Änderung Nummer drei herumschlagen, darf sich aber dafür auf Änderung Nummer vier freuen. Nummer drei heißt nämlich „Tausend-Pfähle-Programm“, das Lieblingsprojekt des Bücking-Vorgängers Hucky Heck. In Wirklichkeit sind es nur rund 500 Poller, die so im Steintor verteilt werden, daß die schmalen Gehwege nicht mehr zugeparkt werden können. Daran hatte der Bausenator noch ein paar Korrekturen, nun fallen ein paar dutzend illegaler Parkplätze weniger weg.

Aber eigentlich sollen die Parkplatzsucher ans Weser-Stadion geschickt werden. Dort wartet Änderung Nummer vier: Ein Zubringer ins Viertel. Geplant war eigentlich ein Shuttle-Bus. Den soll's nun nicht geben, dafür aber eine flexiblere, komfortablere und billigere Lösung. Eine seltene Mischung. Am Stadion soll ein Taxiplatz eingerichtet werden. Für schlappe zwei Mark soll die BesucherIn vom Stadion ins Viertel fahren können – und zurück.

Sollte in der Praxis was nicht klappen, dann versprechen Ortsamt und Bausenator unbürokratische Abhilfe. J.G.