: TuS Walle soll Gelder zurückzahlen
■ Seit einem Jahr mahnt das Sportamt / Neue Bürgschaft beantragt
Heute wird die Sportdeputation zusammentreten. Auf der Tagesordnung: Sportförderung für den TuS-Walle. In der Saison 90/91 hat die Deputation 9.000 Mark zugeschossen, 91/92 dann 13.000 Mark, 92/93 knapp 18.000 Mark. 1994 dann hatte aber die Sportdeputation beschlossen, daß die Damen-Handballerinnen nicht mehr gefördert werden sollen, weil es sich um einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb handele, und daß rückwirkend geklärt werden sollte, ob das nicht auch in den Jahren seit 1991 gegolten hätte. Wirtschaftliche Betriebe nämlich sollen aus den knappen Mitteln nicht gefördert werden.
Das Sportamt bat den Verein im November 1994 um Aufklärung, mahnte im Dezember und im Januar noch einmal – nichts passierte. „Der Verein hat nicht geantwortet“, erklärt nun das Sportamt lapidar, und deswegen scheint das Sportamt auch nicht mehr gemahnt zu haben. Monate vergingen, der Fall ist inzwischen fast ein Jahr her.
Auch die Sportdeputation scheint bisher keinen Druck gemacht zu haben. Das war vor seinem Eintritt in die TuS-Walle-Angelegenheiten als „Manager“, betont CDU-Sportpolitiker Jens Eckhoff. Und zur Sache? „Das muß noch geklärt werden“, sagt Eckhoff, selbst Sprecher der Sportdeputation. Warum die verantwortlichen in seinem Verein nicht längst au die Mahnungen geantwortet haben, versteht auch er nicht. Wenn das Geld unrechtmäßig bezogen wurde, dann muß es zurückgezahlt werden, soweit ist er klar.
Aber die bremischen Sportpolitiker haben Geduld mit ihrem TuS-Walle, jetzt wurde noch einmal ein neuer Termin gesetzt. Die Sturheit des Vereins wegen der Sportförderung hat derweil die Bürgschaftsausschüsse nicht davon abhalten können, vor einer Woche eine 25.000 Mark-Bürgschaft zu übernehmen für die Teilnahme der Handballerinnen an der Bundesliga-Saison 95/96. „Nix Besonderes“, sagt Eckhoff – die Bürgschaft würde nur fällig, wenn ein Verein während der Saison nicht mehr antreten würde.
Ob seine Sportdeputation nun Druck für die Rückzahlung macht, wird sich heute zeigen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
