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Fluchthilfe für Steuerflüchtlinge?

■ Dresdner Bank wegen Verdacht auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung durchsucht

Die Staatsanwaltschaft hat gestern die Zentrale sowie mehrere Filialen der Dresdner Bank in Berlin durchsucht. Anlaß sei ein Ermittlungsverfahren gegen die Bank wegen des Verdachts der Beihilfe zur Steuerhinterziehung, teilte Justizsprecherin Uta Fölster mit. Verantwortliche der Bank stünden im Verdacht, ab 1988 Kunden bei der Verschiebung unversteuerter Gelder ins Ausland geholfen zu haben.

Bei den gegen 9 Uhr angelaufenen Durchsuchungen stellten ein Staatsanwalt und 100 Mitarbeiter der Steuerfahndung in den Bankfilialen umfangreiches Beweismaterial sicher. Dieses werde von den Behörden nun ausgewertet, sagte Fölster. Zu der Zahl der Beschuldigten und der Zahl der durchsuchten Filialen wollte die Justizsprecherin mit Hinweis auf das Steuergeheimnis zunächst keine Angaben machen.

Ein Sprecher der Dresdner Bank in Frankfurt am Main sagte auf Anfrage, das Ermittlungsverfahren stehe „im Zusammenhang mit Zahlungsvorgängen von und nach Luxemburg“. Es sei eine Folge der seit 1994 laufenden Untersuchungen der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft.

Aus Justizkreisen wurde bestätigt, daß ein entscheidender Hinweis für das Verfahren und die Durchsuchungen in Berlin aus Düsseldorf stamme.

Dort hat die Staatsanwaltschaft die Bank schon länger im Visier: Im Januar 1994 war die Hauptstelle der Dresdner Bank in Düsseldorf durchsucht worden, weil Bankangestellte „Schwarzgelder“ anonym auf Konten im Ausland transferiert haben sollen. Am 19. September dieses Jahres hatte die Staatsanwaltschaft zudem in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens Filialen der Bank durchsucht. Hier richteten sich die Durchsuchungen gegen „einige hundert Kunden“, die ihre in Luxemburg deponierten Gelder nicht versteuert haben sollen. dpa

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