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Jesuskreuz angedübelt

■ Ein Hausmeister kämpft für das Kruzifix und gegen den Staat

Berlin (taz) – Im Örtchen Bruckmühl im Landkreis Rosenheim tobt der Kruzifix-Streit heftig weiter. Ausgerechnet in der Grundschule, die als erstes mit dem unchristlichen Gerichtsurteil - das Kreuz abzuhängen- konfrontiert worden war, griff ein Hausmeister zur Selbsthilfe. Er holte das Kruzifix nicht nur aus dem Keller, nein, er dübelte es sogar hübsch fest an die Wand. Die Süddeutsche Zeitung recherierte, daß nach diesem Aufstand des Gewissens, alle SchülerInnen „in entspannter Atmosphäre das Morgengebet gesprochen", und daß der „Schulfrieden" laut Elternberichten wieder eingekehrt sei. Allerdings nur kurz. Der Schulleiter gab, nachdem er vom Hexenschuß genesen war, wieder Order zum Abhängen. Der Hausmeister wird jetzt nicht müde der Presse zu berichten, daß er standhaft bleibe, wie eine Eiche. "Soll man mich doch einsperren“. Beim nächsten Hexenschuß will er erneut zum Dübel greifen. Zu einem extrem stabilen.

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